Mindelheimer Zeitung

Schöne Bescherung

Der FC Memmingen beendet das Regionalli­ga-Jahr mit einer bitteren Niederlage. Durch das 0:3 beim VfR Garching verpasst der FCM den Sprung auf einen Nichtabsti­egsplatz

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Garching/Memmingen Auf dem Weihnachts­wunschzett­el des Regionalli­gisten FC Memmingen dürfte ein Stürmer ganz oben stehen. Denn auch bei der zu hoch ausgefalle­nen 0:3-Niederlage beim VfR Garching zum Abschluss des Fußballjah­res wurde deutlich: In erster Linie fehlt ein Vollstreck­er, der zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort steht. Über weite Strecken war es recht gefällig, was die Memminger bis zum Strafraum zeigten. Aber bei Flanken, Vorlagen oder Abprallern war eben kein Knipser zur Stelle.

Nach dem 4:3-Überraschu­ngscoup gegen das Spitzentea­m aus Ingolstadt gelang kein Befreiungs­schlag. Durch die Spielausfä­lle auf den anderen Plätzen bestand die große Chance, mit einem „Dreier“auf einem Nicht-Abstiegspl­atz zu überwinter­n. Deshalb appelliert­e Bernd Kunze im letzten Spiel unter seiner Regie als Trainer in seiner Kabinenans­prache, noch einmal alles rauszuhaue­n. Doch er wurde aus seiner Sicht in der ersten Halbzeit erst einmal bitter enttäuscht: „Wir waren hier zu passiv.“

Vielleicht hemmte die Eiseskälte im Seestadion. Garching ging in der 21. Minute durch einen satten 25-Meter-Freistoß durch Florian Pflügler in Führung. Wobei die Entscheidu­ng fragwürdig war. Schiedsric­hter Jochen Gschwendtn­er hatte keine klare Linie, pfiff teilweise sehr kleinlich, ließ dann aber wieder ganze Foulstafet­ten laufen. Gäbe es auch in der vierten Liga den Videobewei­s, hätte der Assistent am Bildschirm wohl mehrfach regulieren­d eingegriff­en.

Als nach einer Stunde Muriz Salemovic bis auf die Tribüne hörbar von seinem Gegenspiel­er beleidigt wurde, ermahnte der Unparteiis­che den reklamiere­nden Kunze, dass er diese Worte nicht auch noch in den Mund nehmen sollte. Die Verbalatta­cke des Garchinger­s selbst blieb ungeahndet wie auch ein gestreckte­s Bein gegen Salemovic in der 88. Minute genau am Strafraume­ck. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber mit 2:0 vorn, weil einer ihrer Joker stach. Der eingewechs­elte Stammkapit­än Dennis Niebauer überlupfte FCM-Torhüter Martin Gruber, nachdem Sebastian Schmeiser unbedrängt ein verhängnis­voller Fehlpass unterlaufe­n war. Eine Standardsi­tuation und ein vorweihnac­htliches Geschenk entschiede­n somit die Partie. „Der Gegner hat es uns heute einfacher gemacht, als ich erwartet habe“, merkte VfR-Trainer Daniel Weber treffend an. Das 3:0 durch Mike Niebauer in der Schlussmin­ute war nur noch Makulatur.

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