Ausgaben reichen nicht aus
Zu „Jeder fünfte Viertklässler kann nicht richtig lesen“(Seite 1) vom 6. Dezem ber:
Es ist und bleibt skandalös, wie die Politiker entgegen der Ratschläge der Bildungsfachleute seit zig Jahren nur als Anhängsel der Finanzminister sich als „Unbildungs“-Politiker beweisen. Dringend notwendige Investitionen in den Bildungssektor, vor allem in die Grundschulen, unterbleiben. Bisherige Ausgaben reichen bei weitem nicht aus. Deutschland, auch Bayern, gehört im Bereich der Bildungsausgaben zu den internationalen Schlusslichtern, und das in einem der reichsten und wohlhabendsten Ländern der Welt. Es müsste gelten: Prophylaxe statt späterer Flickschusterei. Und wer hat dieses Bildungsversagen auszubaden? Die Kinder an Haupt- und Mittelschulen. Diese Schulen übernehmen die Klientel der zu wenig geförderten Kinder. Diesen Kindern fehlt es ja nicht nur am Lesevermögen, dies gilt auch für das Rechnen und Schreiben. Von bestimmten Basistugenden wollen wir hier gar nicht reden. Diese Schulart, welche unter den weiterführenden Schulen am schlechtesten ausgestattet ist, mit den am geringsten bezahlten Lehrern mit den höchsten Unterrichtsverpflichtungen soll dann den Karren der Versäumnisse aus dem Dreck ziehen. Hier besteht bildungspolitische Flickschusterei, weil kein sinnvolles Gesamtkonzept vorhanden ist.
Franz M. Schneider, Memmingen