Die Rettungsmission beginnt
Bad Wörishofens Jugend will das Juze neu errichten. Dafür braucht es Tatkraft – und Geld. „X-Mas Rock“soll die ersten Einnahmen auf dem Weg zum großen Ziel bringen
Bad Wörishofen Was war das für eine niederschmetternde Nachricht: Das Jugendzentrum Bad Wörishofen genügt nicht mehr den Sicherheitsanforderungen. Eigentlich müsste man es abreißen. Was war das aber auch für eine Reaktion der jungen Leute: Sie haben postwendend angekündigt, ihr Juze nicht so einfach sterben zu lassen. Mehr noch: Sie wollen das Gebäude tatsächlich abreißen – und an gleicher Stelle neu errichten. Dass an vorderster Front Bad Wörishofens Jugendbeauftragter Robert Holzmann mitmischt, sorgt für Stabilität, denn Holzmann hat schon einige Male bewiesen, dass er die Jugend der Kneippstadt zu Großem motivieren kann. Nun beginnt die Rettungsmission für das Juze – standesgemäß mit einem Festival der harten Klänge. „X-Mas Rock“soll weiterleben, trotz harter Auflagen für das Juze, in dem sich nur noch 20 Personen aufhalten dürfen. Damit lässt sich dort natürlich kein Konzert mehr veranstalten, das ist klar. Die Jugendlichen weichen mit der weithin bekannten Veranstaltung deshalb diesmal aus.
„Die Tradition lebt weiter!“, schreibt die Vorsitzende Barbara Böse – nur eben vorerst woanders. Gefeiert wird diesmal im Club 35 am Stadionring, also nur eine Ecke weiter vom angestammten Platz. „X– mas Rock“steigt aber wie gehabt am zweiten Weihnachtsfeiertag um 19.30 Uhr. „Mit dem Eintritt werden soziale Projekte von Yalla Yalla und der Neubau des Jugendzentrums Bad Wörishofen unterstützt“, sagt Barbara Böse. „Dabei sind vier namenhafte Bands, die die Weihnachtszeit rocken werden.“Unter anderen spielen Atri Generi , Take off your Shirts, Void Of Animus und DiePlomaten.
Dass das Festival überhaupt stattfinden kann, ist eine neue Entwicklung. Noch im November hatten die Jugendlichen via Facebook verkündet, dass „X-Mas Rock“heuer vermutlich ausfallen muss. Nun geht es doch weiter – und das soll auch für das Jugendzentrum gelten. Wie berichtet, hatte eine Ortsbegehung durch einen unabhängigen Ingenieur die Erkenntnis gebracht, dass das Jugendzentrum aus Brandschutzgründen eigentlich geschlossen werden müsste.
Mit ein Grund dafür sind die vergitterten Fenster des Gebäudes, durch die im Notfall niemand nach draußen gelangen könnte. Für eine Übergangszeit wurde verfügt, dass sich in dem kleinen Gastraum nur noch 20 Personen aufhalten dürfen. Die restlichen Räume wurden geschlossen.
Das Bad Wörishofer Juze in der Nähe der Eishalle genießt weithin einen legendären Ruf. Der Verein hat 180 Mitglieder, zuletzt besuchten 2500 Gäste pro Jahr die Veranstaltungen.