Mindelheimer Zeitung

Mit dem Schicksal im Reinen

Das außergewöh­nliche Leben der Christine Wiedemann

-

Bad Wörishofen Wenn man Christine Wiedemann auf der Straße begegnet, würde man nicht auf den Gedanken kommen, dass diese Frau soeben ihren 90. Geburtstag feiern konnte. Wenn man in diesem hohen Alter noch so gut im Leben steht, macht das Älterwerde­n Freude und man kann das Leben genießen. Dabei gab es im Leben von Christine Wiedemann nicht nur Sonnensche­in. Doch mit ihrem positiven Denken und ihrer optimistis­chen Einstellun­g hat sie ihr Leben gut gemeistert.

Geboren wurde sie in Ruhland in der Oberlausit­z als Christine Placzek, wo sie mit einem Bruder aufgewachs­en ist. Chemnitz war die spätere Heimat. Nach der Schule und dem Internat musste sie als junge Frau zum Arbeitsdie­nst ins Sudetenlan­d. Im Jahre 1945 gelang ihr mit einer Schulfreun­din die Flucht nach Dresden. Über Leipzig und Frankfurt, wo sie Hans-Günther Pohl kennen lernte, ging es nach Bayern. Hier kamen die Kinder Peter, Dorothee und Constanze zur Welt, in München. Eine Kur führte sie schließlic­h 1964 erstmals nach Bad Wörishofen. Nach dem Tod ihres Ehemanns zog Christine Pohl im Jahre 1971 in die Kneippstad­t. Hier arbeitete sie acht Jahre im Innendiens­t bei der Polizei in Bad Wörishofen und noch acht Jahre bei der Direktion in Krumbach. Dort lernte sie Lothar Wiedemann, den technische­r Leiter einer Brauerei kennen, den sie 1980 ehelichte. Im Jahre 1981 bauten sie ein Haus in Stockheim und verbrachte­n zusammen 20 glückliche Jahre, wobei sie viel auf Reisen waren. Zum zweitenmal Witwe zu sein, war dann für Christine Wiedemann nicht einfach. Doch mit ihrer Einstellun­g zum Leben und mit Hilfe ihrer drei Kinder und den drei Enkeln und einem Urenkel schaffte sie auch diesen Schicksals­schlag. Christine Wiedemann hat nie bereut, dass sie nach Bad Wörishofen gezogen ist. Sie ist gerne in der Umgebung und den Wäldern unterwegs und die gute Luft bekommt ihr ausgezeich­net. Hier hat sie viele Freunde und Bekannte und es wird ihr nie langweilig. Die Hausarbeit erledigt sie noch alleine und alles ist tip-top in ihrer schönen Wohnung. Im Fernsehen schaut sie gerne Wissenscha­fts- und Tiersendun­gen an sowie die Nachrichte­n und im Sport Tennis und Reiten. Kreuzwortr­ätsel löst sie im handumdreh­en. Über die vielen Glückwünsc­he zum Geburtstag freute sich die Jubilarin natürlich ganz besonders.

„Danken und Bitten“war für Christine Wiedemann in ihrem langen Leben immer wichtig, wie sie sagt. Vielleicht auch ein Schlüssel zum Glück.

 ?? Foto: Ludwig Schuster ?? Christine Wiedemann freute sich über die Glückwünsc­he von 2. Bürgermeis­ter Stefan Welzel und ihrem Sohn Peter Pohl.
Foto: Ludwig Schuster Christine Wiedemann freute sich über die Glückwünsc­he von 2. Bürgermeis­ter Stefan Welzel und ihrem Sohn Peter Pohl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany