Aufstieg in einen elitären Zirkel
Der TSV Ettringen erfüllt binnen kurzer Zeit zum zweiten Mal die hohen Anforderungen für die Goldene Raute, nun mit Ähre. Diese Qualität in der Vereinsarbeit gibt es in Bayern nur selten, heißt es bei der Verleihung
Ettringen Die Abkürzung BFV steht eigentlich für „Bayerischer FußballVerband“. Aber der Ehrenamtsbeauftragte Peter Wassermann hatte in Ettringen mehr im Sinn als ausschließlich den Fußballern eine Lobrede zu halten. Ein „Verein, der heute noch nur Fußball anbietet, ist out, denn jedes Familienmitglied – ob jung oder alt, ob Mann oder Frau – muss im Verein sein sportliches Betätigungsfeld finden können“, brachte es Wassermann später am Abend bei der Verleihung der Goldenen Raute mit Ähre auf den Punkt. Dies sei nur eine der Errungenschaften die den traditionsreichen TSV in Ettringen auszeichneten. Damit nicht genug.
Erst wenn von 40 Kriterien in den Bereichen Ehrenamt, Jugend, Breitensport und Prävention gegen Sucht und Gewalt mindestens 24 erfüllt seien, könne das Gütesiegel des BFV verliehen werden.
Vor über 15 Jahren wurde es von der Ehrenamtskommission mit der Silbernen Raute ins Leben gerufen. Es sei durchaus vergleichbar mit einer Zertifizierung in der freien Wirtschaft und verleihe „den hohen gesellschaftlichen und sportlichen Anforderungen unserer Zeit“Ausdruck. Träger der Raute seien die sehr guten Vereine in den Bereichen „Führung, Organisation, beim sozialen Engagement und Angebote“. Der TSV Ettringen sei hierbei nicht nur einmalig aufgefallen, sondern erfülle seine ehrenamtlichen Aufgaben mit bemerkenswerter Nachhaltigkeit. Deshalb erhalte der Verein die Goldene Raute mit Ähre (Wiederholung) innerhalb kurzer Zeit erneut.
Damit sei dem TSV Ettringen der Aufstieg in einen kleinen besonde- ren Kreis in ganz Bayern – nicht nur des Allgäus – gelungen. Zum Vergleich: Von 189 Vereinen im Allgäu erfüllten nicht einmal 60 die Bedingungen der Silbernen Raute. Für Ettringens Bürgermeister Robert Sturm hatte Peter Wassermann übrigens eigens einen goldenen Fußball mitgebracht. Das Geschenk überreichte er dem Rathauschef mit der Bemerkung, dass dieser sich nun über die Verteilung der Zuschüsse nicht mehr den Kopf zerbrechen müsse angesicht eines derart renommierten Vereins.