Politik aus dem Bekleidungshaus
Schöffel Mode und Sport feiert sein 25-jähriges Bestehen unter der Führung der Familie Stammel. Erinnerung an einen unerwarteten Besuch
Wertachtal Es ist einer der zentralen Anlaufstellen in der Schwabmünchner Einzelhandelslandschaft – und das seit 25 Jahren. Die Brüder Hubert und Georg Stammel aus Buchloe bewiesen 1993 kaufmännische Weitsicht, als sie das Schwabmünchner Modehaus Schöffel pachteten und den Namen des alteingesessenen Geschäftes beibehielten. Gleichzeitig übernahm Ferdinand Schärdinger das nun als „Schöffel Mode und Sport“firmierende Bekleidungshaus als Geschäftsführer.
Der gelernte Einzelhandelskaufmann Niko Stammel, seit 2008 Geschäftsführer des Gesamtunternehmens Stammel/Schöffel Mode und Sport, definiert die Erfolgsstrategie der Häuser durch drei wesentliche Faktoren: ein treuer Kundenstamm, faire Preise und gut ausgebildete Mitarbeiter, die auch beim Wareneinkauf Verantwortung übernehmen und immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Kundschaft haben. Durch die Kooperation mit den weiteren Stammel-Häusern in Buchloe und Mindelheim sei es ebenfalls möglich, Marken im Sortiment zu führen, die sonst nur großen Geschäften vorbehalten seien, führt Stammel aus.
Insgesamt seien sechs Auszubildende in dem 104 Mitarbeiter umfassenden Team zu verzeichnen. Auch wenn die Bewerbungen um Lehrstellen rückläufig sind, sieht Stammel primär keine Gefahr für den Nachwuchs an gut ausgebildetem Fachpersonal.
„Sehr erstaunt waren die Mitarbeiterinnen und ich, als am Freitag, 13. Oktober 2000, auf einmal der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel mit seiner Frau Irene Epple-Waigel unser Geschäft zum Einkauf besuchte. Ich war erst einmal etwas erschrocken, doch dann entwickelte sich schnell eine legere Atmosphäre“, erinnert sich Ferdinand Schärdinger. Waigel telefonierte während der zwei Stunden im Bekleidungshaus sehr viel. „Das Angebot, aus dem Büro zu telefonieren, lehnte er ab.“So sei aus dem Schwabmünchner Bekleidungshaus bayerische Politik gemacht worden, sagt Schärdinger mit einem Augenzwinkern.