Bitter und unerwartet
Der ESV Kaufbeuren verliert etwas überraschend gegen Kellerkind Bad Tölz
Kaufbeuren Eigentlich war alles angerichtet für ein großes Spiel des ESV Kaufbeuren beim ersten DEL2-Gastspiel des neuen Jahres. Gegen das vormalige Tabellenschlusslicht Bad Tölz (jetzt 13.) spielten die Joker vor mehr als 500 mitgereisten Schlachtenbummlern in rot und gelb und vor Jarkko Immonen, dem Joker-Neuzugang, der aber noch nicht zum Einsatz kam.
Doch das Spiel der Kaufbeurer wollte offensiv nicht flutschen. Das lag zum einen am Tölzer Torwart Andreas Mechel. Beobachter der „Buam“kürten sein Auftreten zur mit Abstand besten Leistung in der laufenden Saison. Etliche Alleingänge der Kaufbeurer wurden nicht zu einem Torerfolg, sondern endeten am Tölzer Fels in der Brandung. Die ersten beiden Angriffsreihen der Kaufbeurer blieben letztlich ohne Erfolg. Das ist, Torwartleistung hin oder her, wohl zu wenig. Daniel Oppolzer aus dem vierten Block war es, der nach sechs Minuten das 1:0 machte, Verteidiger Florin Ketterer schaffte nach 53 Minuten und zwischenzeitlicher Führung der Hausherren noch den Ausgleich, der das Spiel in die Verlängerung gehen ließ.
In der Extra-Zeit traf Max Schmidle nur die Latte und Joey Lewis, sonst der Mann für die wichtigen Tore im Kaufbeurer Dress, scheiterte an Mechel. Stattdessen machte Bad Tölz den Siegtreffer zum 3:2. „Selbst schuld“, kommentierte Kaufbeurens Manager Michael Kreitl. „Das passiert, wenn man seine Alleingänge nicht verwandelt.“Grundsätzlich habe der ESVK aber gut gespielt, Tölz „glückliche Treffer erzielt“und nicht viele Chancen gehabt. „Es gab und gibt immer mal Phasen, in denen das Toreschießen nicht so leicht fällt“, urteilte der ehemalige Eishockey-Profi. Bleibt für den Klub nur zu hoffen, dass sich das ändert, spielt man heute doch gegen Kassel (Tabellenvierter, auswärts, 19.30 Uhr), am Sonntag daheim um 17 Uhr gegen Freiburg im Kampf um Platz zehn und danach in Folge gegen die drei bestplatzierten Teams der Liga. „Wir haben in jedem Spiel die Chance auch zu gewinnen, egal ob der Erste oder der Letzte unser Gegner ist“, sagte Kreitl.