Three Billboards Outside Ebbing…
Kurze Titel haben was für sich. Allein an der Kinokasse sparen Flutschfilmnamen wie „Psycho“, „Sieben“, „Fargo“oder „E.T.“eine Menge Zeit – abgesehen davon, dass man sich Sachen wie „Es“, „Elle“und „Her“gut merken kann. Doch wie es minimalistische Titel gibt, so gibt es auch Bandwurmfilmnamen, die kaum jemand fehlerfrei an der Kasse hervorbringt, weshalb man lieber „einmal Kino 2“sagt.
So ein XXL-Kandidat wird der eben als bester Film mit dem Golden Globe ausgezeichnete „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, wenn er am 25. Januar in unsere Kinos kommt. Solche klangvollen Elegien als Filmtitel haben eine eigene Qualität – und im Breitwandformat passen sie ja vielleicht auch in eine Zeile.
Die Billboards stehen in einer schönen Tradition. Die Besucher, die Woody Allens „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“an der Kasse ganz aufgesagt haben, konnte man an einer Hand abzählen – übers Jahr zusammengerechnet. Ähnlich die Lage bei „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“von Marc Rothemund, der mit 89 Minuten nicht viel länger war als die Zeit, die man zum Abtippen des Titels benötigte. Und so winden sich aus den Tiefen der Erinnerung weitere Endlostitel – etwa „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“oder „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“mit Brad Pitt, diesem Stummelnamen-Star.
Wie schön, dass es auch Filme gibt, die immer den gleichen Titel haben. Ob die nun „Die Welt ist nicht genug“, „Stirb an einem anderen Tag“oder „Spectre“heißen – für leidenschaftliche Kinogänger ist das alles egal, weil sie schlicht nur in den „neuen Bond“gehen.
Kino aktuell