Erste Hilfe – und jede Menge mehr
Was die Mitarbeiter des Roten Kreuzes im vergangenen Jahr alles geleistet haben
Mindelheim „Toll als Fahrer und toll bei Einsätzen“, lobte Marlene Preißinger die Retter vom Roten Kreuz bei der Jahreshauptversammlung in Mindelheim. 12 577 Stunden ehrenamtliches Engagement im Jahr 2017 ist eine stolze Zahl und dafür gab es viel Beifall im Rot-Kreuz-Gebäude. 81 der insgesamt 89 Mitglieder der Bereitschaft sind aktiv dabei und dazu kommen noch 19 freiwillige Helferinnen im Rot-Kreuz-Laden.
Großer Wert wurde auch im vergangenen Jahr auf die Aus- und Fortbildung gelegt, wie die Anwesenden erfuhren. Dazu gehört die Sanitätsausbildung, Betreuungslehrgänge, Lehrgänge für Rettungsdiensthelfer, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten. Das Rote Kreuz führte im vergangenen Jahr außerdem 52 Erste-Hilfe-Kurse für 794 Teilnehmer durch. 30 Veranstaltungen wie Konzerte, Märkte oder Sportevents wurden 2017 von Helfern des Roten Kreuzes begleitet, dabei waren 83 Hilfeleistungen notwendig. Ehrenamtliche Helfer der Bereitschaft leisteten 2017 insgesamt 6701 Stunden Hilfe beim Rettungsdienst.
Bei 24 Blutspendeterminen halfen drei Damen vom Roten Kreuz, Lose wurden verkauft, um Geld in die Kasse zu bekommen, und 123 Stunden verbrachten Helfer mit der Instandhaltung von Fahrzeugen.
Im Frauenarbeitskreis sind insgesamt 52 helfende Damen tätig, davon auch zehn aus Kirchheim und 15 aus Dirlewang. Die Organisation von Seniorenfaschingsbällen, Seniorennachmittagen, Gymnastik für Senioren oder der Krankenhausbesuchsdienst gehörten dabei zu den Aufgabenbereichen. Das gemeinsame Musizieren in der Singgruppe und die Seniorentanzgruppe machten die Helferinnen des Frauenarbeitskreises möglich, sie engagierten sich 2017 insgesamt 6718 Stunden.
Das Jugendrotkreuz mit 31 Mitgliedern initiierte und gestaltete neben vielen weiteren Aktionen den integrativen Faschingsball. Außerdem boten die Jugendlichen ein fünftägiges Zeltlager an und besuchten mit Jugendlichen mit Behinderung das Legoland. Auch bei Notfalldarstellungen, wie bei der Feuerwehrübung in Kirchheim, waren junge Mitglieder des Roten Kreuzes dabei, um Verletzte zu spielen. Das langsame Heranführen an die Aufgaben des Roten Kreuzes ist Zielsetzung. Weil die Gruppenleiter aber auch auf die Wünsche der Jugendlichen eingehen, standen vergangenen Jahr etwa auch der Besuch eines Naturerlebnispfades und einer Krippenausstellung auf dem Programm. Denn schließlich geht es in allen Abteilungen des Roten Kreuzes auch um Gemeinschaft und darum, miteinander Spaß zu haben.
Seit viereinhalb Jahren gibt es wieder eine Wasserwacht in Mindelheim. Hier wurde geübt und geschwommen und viele Schwimmabzeichen gemacht, aber auch das Miteinander gepflegt wie im Großzeltlager Ende Mai, Anfang Juni 2017.
Die belastendste Aufgabe haben wohl die Mitarbeiter der Rettungswache. Gleich in der ersten Stunde im Jahr 2017 wurden sie zu einem schweren Unfall auf der Autobahn A7 bei Woringen gerufen, bei dem zehn Personen schwer verletzt und sechs getötet wurden. Die Mindelheimer Sanitäter halfen in diesem Fall aus, weil die Memminger Kollegen nicht über genügend Rettungskräfte verfügten.
Weil gut ausgebildetes Personal wichtig ist, wurde im vergangenen Jahr auch eine lebensgroße bewegliim che Puppe angeschafft und viele Stunden in Lerngruppen geübt. Neue Rettungsfahrzeuge mit auffälliger Beklebung kamen 2017 zum Fuhrpark hinzu, an zwei Wochenenden wurden beim Sicherheitstraining simulierte Extremsituationen im Verkehr trainiert. Neu waren Lehrgänge zum Verhalten bei Terrorangriffen und die entsprechende Ausstattung der Fahrzeuge mit sogenannten Rebel-Sets (Rettungsdiensteinsätze für besondere Einsätze).
Ein wichtiger Punkt war außerdem der mangelnde Respekt vor den Einsatzkräften, die sich nicht nur verbalen Angriffen ausgesetzt sehen, sondern auch schon bespuckt und angegriffen wurden. Zusammen mit der Polizei wollen die Helfer gegensteuern.
Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer und Mitarbeiter des Roten Kreuzes sprachen schließlich Mindelheims dritter Bürgermeister Roland Ahne, die stellvertretende Landrätin Marlene Preißinger und der Gesamtbetriebsleiter der Unterallgäuer Werkstätten, Richard Hack, aus. Die Jahreshauptversammlung endete schließlich mit der Auszeichnung langjähriger Mitarbeiter.