Die Dinge des täglichen Lebens fehlen
Zur Seite „Vor 30 Jahren“in der MZ vom 23. Januar:
„Mit großem Interesse las ich heute den Bericht zum vor 30 Jahren geplanten Bau des V-Markt Heimwerkermarktes in der Bleichstraße. Da hieß es: Die Bleichstraße dürfe nicht zu einer zweiten Maximilianstraße werden, um die Konkurrenzsituation zur Innenstadt nicht zu verschärfen.
Und heute, 30 Jahre später? Längst befindet sich der V-Markt nicht mehr zentrumsnah in der Bleichstraße, sondern weitab in der Allgäuer Straße, die mittlerweile zur Einkaufsstraße Nummer eins in Mindelheim geworden ist. Gleichzeitig werden Unsummen in eine Umgestaltung der Maximilianstraße investiert, um die Attraktivität derselben zu erhöhen. Doch was helfen all die Baumaßnahmen in der Maximilianstraße, wenn Dinge des täglichen Lebens wie Milch, Eier, Obst und Gemüse usw. dort nicht erhältlich sind? Warum sollte ein Kunde, der gerade dabei ist, ebendiese Produkte an der Allgäuer Straße zu kaufen, anschließend noch zum Kauf von Fleisch, Gebäck oder Kleidung, den Weg in die Maximilianstraße mit ihrem täglichen Verkehrschaos suchen?
Die Attraktivität einer Einkaufsstraße wird in erster Linie nicht von der Gestaltung derselben bestimmt, sondern vor allem von dem dort angebotenen Warensortiment. Und gerade hier besteht in der Mindelheimer Innenstadt deutlicher Nachholbedarf. Leerstehende Geschäfte, wie sie derzeit vor allem in der Kornstraße sowie der Gerberstraße zu finden sind, tragen jedenfalls nicht zur Steigerung der Attraktivität bei.“