Wie ihr die Fahrprüfung besteht
K!ar.texterin Carmen hat ihren Führerschein erhalten. Sie hat ein paar Tipps auf Lager, wie ihr die theoretische und die praktische Prüfung erfolgreich hinter euch bringt. Auch auf die Details kommt es an
Als ich das erste Mal im Fahrschulauto am Steuer saß, hatte ich einfach nur Angst. Angst, andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Die Aufregung begann schon, als ich auf dem Parkplatz vor der Schule einstieg. Ich machte vieles falsch, einfach nur, weil ich nervös war. „Die Unruhe bei Fahranfängern ist ein häufiger Grund für die Missachtung von Verkehrsregeln und einem falschen Verhalten am Steuer“, sagte mein Fahrlehrer. Er erzählte von Leuten, die sich in der praktischen Prüfung in Angst hineinsteigerten und deswegen schlechter fuhren als sonst. Hier ein paar Tipps, wie ihr Stress und Angst beim Fahren vermeidet.
● Theorietest Der theoretische Teil der Prüfung ist mit ein bisschen Lernaufwand gut zu meistern. Die Prüfungssituation kennt ihr alle aus der Schule. Und auch hier gilt: Wer sich vorbereitet, besteht. Auf der Jugendwebsite des ADAC unter www.jungesportal.de könnt ihr sämtliche Fragen rund ums Fahren üben. Die passende Übungsapp fürs Smartphone findet ihr im App-Store unter dem Titel „ADAC Führerschein“. Ein Tipp für die Theorieprüfung: Wer sich hervorragend mit den Vorfahrtsregeln auskennt, ist noch längst nicht ausreichend auf den Test vorbereitet. Auch wie man einen Kindersitz richtig befestigt und wo der vorschriftsmäßige Reifendruck abzulesen ist, solltet ihr wissen.
Bei vielen Fragen sind mehrere der Antworten richtig. Nehmt euch daher genug Zeit, die Fragen und auch alle Antwortoptionen zu lesen.
● Alltagsstress ausblenden Oft sind Jugendliche, die gerade den Führerschein machen, in der Oberstufe – so wie ich. Der Druck, den viele in der Schule spüren, kann hinderlich sein, wenn man mit dem Autofahren beginnt.
Versucht, eure Alltagsprobleme nicht mit ins Auto zu nehmen. Es ist leichter gesagt als getan, aber nehmt euch vor jeder Fahrstunde fest vor, während des Fahrens voll und ganz darauf konzentriert zu bleiben und nicht gedanklich abzuschweifen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es auch hilft, einfach mal positiv zu denken.
● Regelmäßig üben Achtet darauf, dass ihr den Zeitraum zwischen den Fahrstunden klein haltet und vereinbart mit eurem Fahrlehrer frühzeitig passende Termine im Voraus. Wenn ihr nämlich länger nicht am Steuer gesessen habt, braucht ihr erst wieder ein wenig Zeit, um euch wieder einzugewöhnen. Dann ist im Zweifel die Fahrstunde auch schon schneller als gedacht wieder vorbei. Viele Abläufe beim Fahren haben mit Übung und Routine zu tun, deshalb auch genügend Übungszeit ein.
Nehmt euch außerdem genügend Zeit, um das Fahren zu lernen. Es sollte nicht euer Anspruch sein, den Führerschein so schnell wie möglich zu bekommen. Richtig gelernt zu haben, worauf es im Straßenverkehr ankommt und was einen sicheren Fahrer ausmacht, ist nachhaltig und langfristig gedacht.
● Verkehrsübungsplatz nutzen Je öfter ihr vor den Fahrstunden auf einen Verkehrsübungsplatz geht, desto eher könnt ihr die Anspannung im Fahrschulauto vermeiden und fleißig Fahrpraxis sammeln.
● Grundlagen wiederholen Wenn Unsicherheiten bei den letzten Fahrstunden vor der Prüfung auftreten, sprecht mit eurem Fahrlehrer. Er kann noch mal die wichtigsten Grundlagen mit euch üben. Auf dem Übungsplatz könnt ihr dann an euren Schwächen arbeiten. Das ist auch insofern sinnvoll, da ihr dort gegebenenfalls ein anderes Auto als euer Fahrschulauto benutzt. Jedes Fahrzeug unterscheidet sich, was Schaltung, Kupplung, Fahrverhalten oder die Einstellung des Sitzes angeht. Wer ein Gefühl für die leichten Unterschiede in der Handhabung verschiedener Fahrzeugmodelle hat, wird nach und nach zum routinierten Fahrer.
● Selbstvertrauen Vertraut auf eure Fähigkeiten und das, was ihr gelernt habt. Lasst euch nicht verrückt machen. Trinkt am Abend vor eurer Prüfung einen Beruhigungstee und legt euch zeitig schlafen.
● Fahrprüfung Die praktische Prüfung ist gar nicht so schlimm, wie ihr denkt. Der Prüfer will euch nichts Böses und versucht vielleicht, mit euch ins Gespräch zu kommen, um euch die Nervosität zu nehmen und eine alltägliche Fahrsituation zu simulieren. Aber baut nicht auf Tipps und Hinweise vonseiten eures Fahrlehrers. Denn die darf er während der Prüfung nicht geben. Stellt euch die Prüfung wie eine halbstündige Spazierfahrt vor, in der ihr eure Vielseitigkeit als Fahrer unter Beweis stellen könnt. Alle Fahrschüler müssen ihrem Prüfer demonstrieren, dass sie Einparken können, ihnen ohne Probleme das Anfahren am Hang gelingt und dass sie weder eine Gefahr noch ein Hindernis für andere Verkehrsteilnehmer darstellen.
Ruft euch vor der Prüfung noch einmal diejenigen Fehler in Erinnerung, die sofort zum frühzeitigen Ende der Fahrprüfung führen. Dazu gehöplant ren das Überfahren roter Ampeln, die Missachtung der Vorfahrts- und Geschwindigkeitsregeln und eine herausfordernde Fahrweise. Wenn ihr auf all diese Sünden verzichtet, dann sollte eurem Erfolg nichts im Weg stehen.
● Ruhe bewahren Wenn die praktische Prüfung ansteht, ist Nervosität ganz normal. Schließlich ist man seiner Fahrerlaubnis dann schon sehr nahe. Macht euch immer wieder bewusst, dass ihr lange geübt habt und das Autofahren schon recht gut beherrscht. Euer Fahrlehrer schickt euch nur in die Prüfung, wenn er sicher ist, dass ihr sie auch bestehen könnt. Hilfreich kann auch der Gedanke sein, wie viele Menschen vor euch bereits ihre Führerscheinprüfung absolviert haben. Wenn dem Prüfer ein paar Kleinigkeiten nicht gefallen sollten, sagt er das auch. Aber lasst euch davon nicht aus der Ruhe bringen, denn das heißt noch lange nicht, dass ihr die praktische Prüfung nicht bestanden habt. Also einfach nicht verrückt machen lassen und konzentriert bei der Sache bleiben.