Luxus-Unterkünfte für Dauergäste in Bad Wörishofen
Seit Jahren steht der Trakt des früheren Hotels „Sonnenhof“leer – ab Herbst werden elf Millionen Euro investiert, um Luxus-Unterkünfte für wohlhabende Dauergäste zu bauen
Bad Wörishofen Es dauerte fast zehn Jahre, ehe der alte Sonnenhof wieder aus seinem „Dornröschenschlaf“erwachte: Seit 2006 stand der Hotelkomplex aus dem Jahr 1928 leer und es wurden immer wieder neue Pläne geschmiedet – und wieder verworfen.
Damals war gerade das neue Tagungszentrum des Steigenberger Hotels neu gebaut und mit jedem nur erdenklichen technischen Schnickschnack ausgestattet worden, der auch heute noch den modernsten Anforderungen genügt. Eine Investition, die das vorgesehene Budget so weit überschritten hatte, dass die vorgesehene Sanierung der Zimmer im Sonnenhof vorerst zurückgestellt wurde.
Also blieb der alte SonnenhofTrakt über Jahre hinweg leer oder wurde als Lager genutzt – bis Hoteldirektor und General Manager Peter Messner die zündende Idee hatte: Statt weiteren Räumen als Ergänzung zu den bestehenden 156 Hotelzimmern des Steigenberger Hotels könnte hier doch der wachsende Bedarf an Appartements für betuchte Dauergäste gedeckt werden.
Immer wieder hatten Stammgäste angefragt, die gerne länger als „nur“einige Wochen hierbleiben würden und sich nach einer Art Hotelzimmer mit Full-Service, gleichzeitig aber auch nach einer „eigenen“Haustür und mehr Privatsphäre sehnten. Dafür, so Messner, gibt es auch international immer mehr Bedarf im Klientel erfolgreicher und wohlhabender Geschäftsleute, die sich neben ihrem „richtigen“Zuhause noch ein weiteres Domizil mit allem Komfort wünschen – und leisten können.
Gesagt, getan: Die Idee überzeugte auch die Verantwortlichen in der Konzernführung der DEVKVersicherungsgruppe mit Hauptsitz in Köln. Das war vor gut zwei Jahren – seither laufen hinter den Kulissen die Vorplanungen, die dann in einen Bauantrag mündeten, der jüngst im Bauausschuss des Stadtrates Bad Wörishofen vorgestellt wurde
Pläne, die früheren Hotelzimmer durch sogenannte „LongStay Appartements“zu ersetzen, fand auch hier allgemeine Zustim- mung. Und jetzt kann es dann auch losgehen – endlich, wie auch der Technische Direktor des Steigenberger Hotels, Maik-Thomas GoDie etzke, gerne zugibt. Die ersten Aufträge wurden bereits ausgeschrieben, im Herbst sollen dann die Bagger anrücken und – wenn alles klappt – die drei oberen Geschosse des Seitentrakts innerhalb weniger Wochen abreißen. Hier gehen die Zeitangaben noch etwas auseinander: Hotelmanager Peter Messner spricht mit einem Augenzwinkern von „maximal zwei Wochen“, sein Technischer Direktor meint, der Abriss sei in diesem kurzen Zeitraum „nicht zu schaffen“.
Fest steht, dass die Gäste des Nobelhotels von den umfangreichen Bauarbeiten, vom Lärm und Dreck der Abbruch und Neubauarbeiten so wenig wie nur möglich mitbekommen dürfen – eine zusätzliche Herausforderung für die Handwerker, die sich bei der Ausschreibung der einzelnen Gewerke auch darauf einstellen müssen.
Pro Stockwerk werden je vier Appartements mit 114, 113, 107 und 81 Quadratmetern entstehen – alle auf der Südseite, um einen unverbauten Blick in den Hotelpark und auf die Alpenkette zu ermöglichen. Der Flur wird daher auf die Nordseite verlegt und der Zugang zu den Luxusappartements wird über einen Etagenlift möglich. Sobald die drei Obergeschosse abgebrochen sind, wird das Gebäude mit einer Betondecke stabilisiert und darauf dann die neuen Appartements im Baukastensystem errichtet.
Mit gut anderthalb Jahren Bauzeit kalkuliert das Top-Hotel, insgesamt werden rund elf Millionen in den Neubau investiert. Und wenn schon so groß gebaut wird, dann soll auch gleich in einem Guss die gesamte Nordfassade neu gestaltet und der Eingangs- und Zufahrtsbereich neu gestaltet werden.
Wer es sich dann in einem der zwölf Luxus-Wohnungen für Dauergäste gemütlich machen will, muss tief in die Tasche greifen: Mindestens ein Jahr lang müsste der Mieter in einem der voll möblierten und luxuriös ausgestatteten Appartements schon absteigen. Und dafür werden dann 5000 bis 6000 Euro fällig, sagt Hotelmanager Peter Messner. Natürlich im Monat ...