„Endlich Ruhe im Karton“
Das Türkheimer Joseph-Bernhart-Gymnasium ist für die Umstellung auf das G 9 bestens gerüstet
Türkheim Mit einer glatten „Note 1“hat das Türkheimer Joseph-Bernhart-Gymnasium (JBG) die turbulenten und schwierigen Jahre der millionenschweren Generalsanierung geschafft und blickt jetzt voller Zuversicht in eine ruhige Zukunft: „Die ganz heißen Zeiten haben wir jetzt hinter uns“, war Landrat Hans-Joachim Weirather als Vorsitzender des Zweckverbandes „Gymnasium Türkheim“erleichtert: Zwar waren die Kosten für die Sanierung von ursprünglich geplanten 13,2 auf letztlich 16,25 Millionen Euro gehörig aus dem Ruder gelaufen – die Finanzierung des Schulbetriebs war aber immer absolut sicher gestellt, ebenso wie die Tilgung des Schuldenberges.
Derzeit steht der Zweckverband, der zu 80 Prozent vom Landkreis Unterallgäu und zu 20 Prozent von der Gemeinde Türkheim getragen wird, noch mit rund acht Millionen Euro in der Kreide. Bis ins Jahr 2025 legt der Zweckverband daher Jahr für Jahr ausreichend Geld auf die hohe Kante, um dann die Kredite in einem Guss tilgen zu können.
Auch im laufenden Schulbetrieb wird sparsam gewirtschaftet, ergaben die internen Kontrollen und auch die Prüfung der übergeordneten Behörden, sodass die Verabschiedung des Schulhaushaltes bei der jüngsten Zweckverbandssitzung ebenso eine Formsache war wie die Genehmigungen der Abrechnungen der Jahre 2016 und 2017.
Finanziell solide ausgestattet sieht sich das JBG gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft – allen voran natürlich die Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium, machte Schulleiter Josef Reif deutlich: „Das JBG ist räumlich und personell bestens gerüstet für die Umstellung auf G 9.“Und er ließ auch keinen Zweifel daran, dass er diese Entscheidung für richtig und längst überfällig hält: „Jetzt ist endlich Ruhe im Karton und wir haben Planungssicherheit“, so Reif.
Zuversichtlich stimmt den Oberstudiendirektor auch die wachsende Beliebtheit seiner Schule: Gut 100 Mädchen und Buben starteten in diesem Schuljahr in den vier 5. Klassen am JBG, insgesamt drücken derzeit 671 Gymnasiasten die Schulbänke des JBG – Tendenz fallend. Noch vor zehn Jahren strömten fast 950 Gymnasiasten nach Türheim, doch als 2005 im Nachbarort Buchloe das Gymnasium eröffnet wurde, brachen die Schülerzahlen am JBG massiv ein und werden sich in den kommenden Jahren ungefähr bei 600 bis 620 Schülern einpendeln, rechnete Reif vor. Und dies sei eine gute Zahl, denn das bedeute, dass sich das JBG zu einem „stabilen, schmucken Landgymnasium“entwickle – mit allen positiven Nebeneffekten, die ein Gymnasium in dieser überschaubaren Größe biete.
Die durchschnittliche Klassengröße liege derzeit bei 23,5, keine Klasse am JBG sei größer als 27 Schüler – das biete optimale Voraussetzungen für ein zielorientiertes Lernen und eine familiäre, behütete Atmosphäre. Künftig liegen weitere pädagogische Schwerpunkte in der Schulung der Medienkompetenz und der beruflichen Orientierung.
Dass sich am JBG Schüler ebenso wohlfühlen können wie Lehrer, zeigte zuletzt auch das Ergebnis einer externen Evaluation. Auch hier wurden dem JBG viele Stärken attestiert, insbesondere in den Bereichen Förderung der Identifikation mit der Schule und einem guten Unterrichtsklima. Positiv ist auch die Stimmung an der Schule und der Umgang mit- und untereinander: „Wir haben ausgesprochen nette Schüler“, lobt Reif.