Etwas zu bewegen kostet Zeit und Nerven
Es ist gut, dass auch mal die Betroffenen zu Wort kommen. Insbesondere im Bereich der Bildungspolitik wird viel über die Köpfe derer hinweg entschieden, die es am Ende ausbaden müssen: die Schüler. Alleine in den letzten 15 Jahren hat sich das Schulsystem in Bayern zwei Mal gravierend geändert – von G9 auf G8 und zurück. Da wurde viel herumexperimentiert. Umso lobenswerter ist, dass sich Schüler wie Magnus Lehmkuhl für seine Kollegen und die nachfolgenden Schülergenerationen einsetzen und ein Wörtchen mitreden.
Doch, obwohl das eine positive Entwicklung ist, darf nicht vergessen werden, dass es keine Selbstverständlichkeit ist. Denn: Hier setzen sich Schüler für Schüler ein. Sie opfern ihre Unterrichts- und Freizeit und belasten sich damit doppelt. Das kostet viel Zeit und Nerven, die in diesem Alter eigentlich für die Schule und das Erwachsenwerden gebraucht werden. Hinzu kommt eine immense Verantwortung. Zum einen müssen Schüler wie Magnus Lehmkuhl schon sehr früh nach den Regeln der Erwachsenenwelt spielen – die damit verbundenen Veranstaltungen laufen in einem hochoffiziellen Rahmen mit entsprechendem Protokoll ab. Zum anderen braucht es Mut, Themen anzupacken, an denen sich bereits gestandene Politiker die Zähne ausgebissen haben. Denn hier gilt wie in jedem anderen politischen Amt: Etwas zu bewegen kostet Zeit und Nerven.