Zweibettzimmer können nur eine Notlösung sein
Zum Artikel „Wohl erstmals schwarze Zahlen“vom 24. Februar:
„Der Gesamtleiter der Kreisseniorenheime, Ara Gharakhanian, und der Landrat sind stolz darauf, vermelden zu können, dass heuer alle drei Heime (Türkheim, Bad Wörishofen und Babenhausen) mit schwarzen Zahlen abschließen können. Gleichzeitig erfährt man jedoch, dass trotz der erwarteten Überschüsse die Pflegesätze steigen sollen. Es sollte doch hinreichend bekannt sein, dass es gerade im sozialen Sektor Bereiche gibt, die nicht unbedingt eine wirtschaftliche Rendite abwerfen müssen, wie zum Beispiel Krankenhäuser, öffentliche Schwimmbäder, Schulen, kulturelle Einrichtungen, etc., da sie eine wichtige gesamtgesellschaftliche Funktion hinsichtlich Bildung und Volksgesundheit erfüllen.
Selbstverständlich sollen auch soziale Einrichtungen wirtschaftlich vernünftig betrieben und organisiert sein. Im Vordergrund muss jedoch der soziale Zweck stehen und da sind mir doch einige Zweifel gekommen. Wie kann es sein, dass es noch Zweibettzimmer in Seniorenheimen gibt? Diese könnten allenfalls als vorübergehende Notlösung akzeptiert werden. Jeder Mensch hat ein Anrecht auf Privatsphäre. Wie soll sich ein alter Mensch wohlfühlen können, wenn er sein Zimmer dauerhaft mit einer anderen Person teilen muss?
Deshalb sollten, bevor schwarze Zahlen angekündigt werden, geprüft werden: Sind alle Senioren optimal versorgt? Sind genügend Pflegekräfte vorhanden? Haben diese Pflegekräfte einen ordentlichen Verdienst und gute Arbeitsbedingungen, um die Senioren bestmöglich zu betreuen? Und bitte kommen Sie nicht mit dem Argument, dass dies zu teuer käme. Unser Staat zahlt für jeden minderjährigen Flüchtling 5000 bis 6000 Euro pro Monat. Da sollte dann doch auch genügend Geld vorhanden sein, um unseren Senioren eine anständige Betreuung und menschenwürdige Unterbringung anbieten zu können.“
Xaver Hagenbusch,
Altensteig