Pläne für die Bahnhofstraße
Tourismus Unternehmer vermissen ein attraktives Konzept – und werden deshalb selbst aktiv. Man müsse jetzt die Weichen für eine zugkräftige Innenstadt stellen, finden sie
Bad Wörishofen Wie geht es mit der Bahnhofstraße weiter? Ein Teil ist weiterhin für den motorisierten Verkehr gesperrt, als Ergebnis der Umsetzung des Verkehrskonzeptes. Von diesem Konzept ist mittlerweile aber nicht mehr viel übrig. Die Stadt will bekanntlich mit einem Fachplanungsbüro einen neuen Anlauf für ein Verkehrskonzept machen. Wann und wie ist derzeit aber unklar. Es gebe noch keine Entscheidung, hieß es gestern im Rathaus. Für Robert Schmiderer ist derweil völlig klar, wie es weitergehen soll.
Der Geschäftsführer der Rossinis Betriebs GmbH sagt, man müsse in Bad Wörishofen „Plätze, Grünflächen sowie die Straßen bedarfsgerecht zu attraktiven urbanen Erleb- und Aufenthaltsräumen“entwickeln. Dazu gehöre auch, nach Möglichkeit weitere einladende Plätze zu schaffen.
Zu Schmiderers Mietern gehört neben dem italienischen Restaurant Rossinis auch das benachbarte Eiscafé. Schmiderer und Nachbarn vermissen ein attraktives Konzept für die Straße. Deshalb sind sie nun selbst aktiv geworden. Bad Wörishofen sei ein „attraktiver Wirtschaftsstandort, ein lebenswerter Wohnort und gern besuchtes touristisches Ziel.“Man dürfe sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern müsse Weichen stellen, die Innenstadt als attraktives Ziel erhalten. Mit der Bahnhofstraße ruhe „ein exemplarisches Projekt quasi vor unserer Haustüre“, sagt Schmiderer. „Wir und unsere gastronomi- sche Nachbarschaft haben uns deshalb entschlossen, dem zur Zeit brachliegenden Teil der Bahnhofstraße ein attraktiveres Gesicht geben zu wollen“, teilt er mit. Man wolle das derzeit gesperrte Teilstück der Straße „zu einem spannenden Aufenthaltsraum für Bewohnern und Besucher“entwickeln. Deshalb hat Schmiderer einen Antrag auf zeitlich befristete Nutzung öffentlicher Räume bei der Stadt Bad Wörishofen gestellt. So heißt das in bestem Behördendeutsch. Vor dem Gebäude Bahnhofstraße 3 soll zunächst auf 20 Metern länge und 2,50 Metern Breite Neues entstehen. Geplant ist zunächst eine Bewirtung. Tische, Stühle und Pflanzen sollen auf der Fahrbahn ihren Platz finden, soll kleine Konzerte und Ähnliches genis- ben. In dem Schaubild, das Schmiderer an die Stadt geschickt hat, ist außerdem in benachbarten Geschäftsgebäuden „Erlebniseinkauf“vorgesehen, ohne allerdings ins Detail zu gehen.
Im vergangenen Herbst hat der Stadtrat auf Kritik aus der Bevölkerung reagiert, und getroffene Maßnahmen an der Rössle-Kreuzung wieder zurückgenommen. Die Stoppschilder, die für so viel Wirbel gesorgt haben, wurden abmontiert. Stattdessen gibt es nun einen Zebrastreifen am nördlichen Fußweg der Bahnhofstraße. Die Bahnhofstraße bleibt Teil der Fahrradstraße durch die Innenstadt. Die Rad-Zufahrt in den Fußgängerbereich zwischen Kurhaus und Rössle ist allerdings nicht mehr möglich. Sie wurde mit Pflanzkübeln zugestellt.