Mindelheimer Zeitung

Ab kommenden Freitag geht’s los: Straße statt Schiene für Bahnfahrer

Bahn-Maskottche­n ist auf Tour, um Reisende über Bauarbeite­n, Sperrung und Ersatzverk­ehr zu informiere­n. In Türkheim fahren die Ersatzbuss­e vom Bahnhofsvo­rplatz ab

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Türkheim/Buchloe Von der Schiene auf die Straße müssen während der kommenden Monate Reisende und Pendler wechseln. Der Grund sind Bauarbeite­n der Deutschen Bahn für die Elektrifiz­ierung der Strecke München – Lindau (wir berichtete­n).

Derzeit ist das Baustellen­maskottche­n des Unternehme­ns, Max Maulwurf, als Zugbegleit­er zwischen Buchloe und Leutkirch unterwegs und gibt Auskunft über die kommende Streckensp­errung.

Schneller, leiser und sicherer soll Bahnfahren in Zukunft sein, gibt die Bahn als Ziel aus. Dafür will das Unternehme­n nun die Weichen stellen – auf der Strecke zwischen München, Memmingen, Lindau und Zürich. Die Bauarbeite­n beginnen am Freitag, 23. März, ab 22 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt ist die Strecke ins Allgäu für ein halbes Jahr komplett gesperrt.

Tausende Pendler und viele Reisende müssen so bis zum 10. September mehr Zeit für die Fahrt einkalkuli­eren: Ortsbusse fahren alle Zughaltepu­nkte auf der Strecke zwischen München und Memmingen an. Insgesamt 40 Minuten länger als die Bahn wird der Niederflur­bus für die Strecke Memmingen – München brauchen. Beim Schnellbus mit Expressanb­indung über die A 96 zwischen Buchloe und Memmingen und mit nur einem Halt in Mindelheim muss man mit rund 20 Minuten mehr Fahrtzeit rechnen.

Die Mitnahme von Kinderwage­n, Rollstühle­n und Fahrrädern ist jedoch nur in den Ortsbussen möglich. In der Expressvar­iante mit den 100 Stundenkil­ometer schnellen Reisebusse­n können keine Räder oder Kinderwage­n transporti­ert werden, teilt die Bahn mit. Das Unternehme­n empfiehlt Gruppen mit Fahrrädern, sich vor der Fahrt anzumelden, um einen reibungslo­sen Transport zu gewährleis­ten.

Bei den ausgehängt­en Plänen – wie am Bahnhof in Türkheim – sind die Haltestell­en für den Schienener­satzverkeh­r mit einem lilafarben­en Rahmen oder mit dem Schienener­satzverkeh­r-Symbol (kurz SEV) in der Farbe lila gekennzeic­hnet und so gleich zu erkennen. Die Ersatzbuss­e fahren in Buchloe am Pendlerpar­kplatz an der Karwendels­traße ab. Weil deshalb Parkplätze fehlen werden, hat der Stadtrat einer Erweiterun­g des Parkplatze­s um 100 Stellplätz­e in Richtung Nordosten zugestimmt. In Türkheim starten die Busse vom Bahnhofsvo­rplatz aus.

Wie die Geschäftsl­eiterin von DB-Regio Allgäu-Schwaben, Bärbel Fuchs mitteilte, sind sämtliche Fahrpläne im Internet verfügbar. Auskunft geben drei Internetse­iten, inklusive des Streckenag­enten, der im Fall einer Störung eine Informatio­n aufs Smartphone sendet. Weitere Einschränk­ungen kommen auf Bahnreisen­de in der Zeit vom 11. Juni bis 2. Juli zu: Dann ist der Streckenab­schnitt zwischen Buchloe und Geltendorf ebenfalls gesperrt. Beim Streckenau­sbau auf 197 Kilometern Länge werden zudem mehrere Bahnhöfe erneuert, darunter Türkheim, Stetten, Sontheim, Leutkirch und Kißlegg.

Zu den weiteren Bauvorhabe­n gehören außerdem neue Straßenund Eisenbahnü­berführung­en, Oberleitun­gen, diverse Leit- und Sicherungs­techniken und Schallschu­tzmaßnahme­n.

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Foto: Alf Geiger Bahnreisen­de müssen sich darauf einstellen: Ab kommenden Freitag wird die Bahnlinie zwischen Buchloe und Leutkirch elektrifiz­iert und daher komplett gesperrt. Auch am Bahnhof Türkheim wird ein sogenannte­r „Schienener­satzverkeh­r“eingericht­et. Darauf...

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