Anstrengendes Rekordjahr für die Irsinger Retter
Von der Gemeinde angeordnete Sicherheitswachen machen der Ortsteilfeuerwehr zu schaffen. Bürgermeister Kähler will deshalb mit dem Ordnungsamt reden. Ein Aktiver wird besonders gewürdigt
Irsingen Weniger Einsätze, mehr Einsatzstunden: Sicherheitswachen haben die Irsinger Wehr im vergangenen Jahr an ihre Belastungsgrenze gebracht. Vereinsvorstand Josef Santjohanser und 1. Kommandant Georg Resch zogen eine insgesamt positive Bilanz: „2017 war einsatztechnisch ein eher ruhiges Jahr für die Feuerwehr Irsingen“, so Resch. Insgesamt mussten die Irsinger Wehrmänner im vergangenen Jahr zu sechs Einsätzen – zwei Brände und vier technische Hilfeleistungen – ausrücken. Trotzdem haben die Einsatzstunden im vergangenen Jahr mit 394,75 gegenüber 367 im Vorjahr einen neuen Rekord erreicht, bemerkte Resch.
Allein 301 Einsatzstunden gingen dabei auf angeordnete Sicherheitswachen zurück. „Wir sind hier definitiv an der Belastungsgrenze unserer Wehr angekommen“, betonte Resch in Anwesenheit von Bürgermeister Christian Kähler und Feuerwehrreferent Markus Schöffel: „Hier muss sich etwas ändern!“, forderte Resch. „Das Ordnungsamt und auch die Veranstalter müssen hier mehr in die Pflicht genommen werden“, fügte er hinzu.
Neben den kritischen Ausführungen lobte Resch jedoch auch seine Kameraden: Neun Übungen, sieben besuchte Lehrgänge und die sechs Einsätze forderten viel Freizeit. Benedikt Albrecht stach im Jahr 2017 besonders hervor und konnte sich über die Ernennung zum Löschmeister freuen.
Durch sein hohes Engagement entwickelte er sich innerhalb nur eines Jahres vom Feuerwehrmann zum Gruppenführer. Zahlreiche Lehrgänge mussten dafür in der Freizeit besucht werden. Seine Feuerprobe bestand er dann mit Bravur gleich beim größten Einsatz der Irsinger Wehr, einem Kellerbrand am 13. April 2017, lobte Resch bei der Übergabe des Rangabzeichens. Als Löschmeister gehört Benedikt Albrecht jetzt in den Führungskader der Feuerwehr, er leitet bereits jetzt eine Gruppe der Feuerwehr Irsingen bei Übungen und Ausbildungsdiensten.
Mit inzwischen 27 aktiven Kameraden und drei Jugendfeuerwehrkräften ist die Wehr auch 2018 wieder gut aufgestellt. Mit einem Minus für den Feuerwehrverein beschloss der Kassierer Christian Glaßner seinen Bericht. Er wurde einstimmig durch die Versammlung entlastet. Neben den fehlenden Einnahmen aus dem Feuerwehrfest, das 2017 nicht stattfand, gingen auch die Spenden um gut 1200 Euro zurück. Grund zur Sorge bestehe jedoch nicht, da der Feuerwehrverein noch gut aufgestellt sei. Trotzdem appellierten Glaßner und Vorstand Santjohanser auch an die Firmen, die wichtige Arbeit der Feuerwehr durch Spenden zu unterstützen.
Die Feuerwehr Irsingen präsentiert sich ab sofort unter www.ff-irsingen.de im Internet sowie unter Feuerwehr Irsingen auch auf Facebook. In seinen Grußworten bedankte sich Türkheims 1. Bürgermeister Christian Kähler für den stetigen Einsatz der Feuerwehrkameraden. Auch auf die Kritik an den vielen Sicherheitswachen ging Kähler ein und versprach dieses Thema mit dem Ordnungsamt zu besprechen.