Gesünder leben – aber richtig
Hochkarätige Referenten befassen sich in Bad Wörishofen mit dem „Leben in Balance“. Das Spektrum reicht dabei von Alphorn-Urklängen bis zum „größten Trainingslager des Immunsystems“
Bad Wörishofen Für ein „Leben in Balance“warben die fünften Bad Wörishofer Gesundheitstage. Um dem Thema gerecht zu werden, hatten die Organisatoren der evangelischen Kirchengemeinde, der katholischen Erwachsenenbildung (KEB) und des Kur- und Tourismusbetriebs hochkarätige Referenten aufgeboten. Die befassten sich in Vorträgen und Workshops auch eingehend mit dem von Pfarrer Sebastian Kneipp geschnürten Gesundheitspaket. So auch ein Referat des Wörishofer Allgemeinmediziners Dr. Peter Schneiderbanger, der seine Zuhörer auf des Wasserdoktors fünf Säulen einschwor und ihnen erläuterte, wie man mit einfachen Mitteln die Therapien des naturheilkundigen Priesters anwenden kann.
Und während Birgit Meinhardt aus Kaufbeuren in einem Workshop aufmerksam machte, dass man Krisen auch als „Sinnaufrufe“des Lebens wahrnehmen sollte und gute Tipps zur Bewältigung schwerer Zeiten, wie auch zur Entwicklung neuer Perspektiven gab, lernten andere Besucher von Günter Stadler aus Unterzeitl, wie man mit sanften und harmonischen Tönen unterschiedlich großer Klangschalen schnell und tief entspannen kann.
Wer schon immer mal ein Alphorn blasen wollte, war bei Thomas Rupp an der richtigen Adresse. Der Instrumentenbauer aus Seeg verteilte an die Teilnehmer seines Seminars verschiedene Mundstücke und schon ging‘s los mit dem Spielen und mit „Alphorn-Urklängen“. Was die angehenden Blasmusiker in diesem Kurs schnell merkten: Wegen eines begrenzten Tonumfanges ist das Spiel mit dem hölzernen Instrument auch von Laien schnell zu erlernen. Meister Rupp brachte ihnen bei, wie man in kurzer Zeit verschiedene Töne erzeugt und einen Akkord aufbaut.
Auch die Fans der klassischen Musik kamen bei den Gesundheitstagen auf ihre Kosten. Ihnen zu Gefallen brillierte die 24-jährige Ausnahmepianistin Mariam Batsashvili, die schon in der Berliner Philharmonie stürmisch gefeiert wurde, bei einem Konzert im Kurtheater. Dort bot sie Werke von Bach, Mozart, Schubert, Liszt und Chopin. Das begeisterte Publikum bedankte sich bei der Künstlerin mit viel Applaus.
Wie schon der Vortrag von Dr. Wolf-Jürgen Maurer, des Chefarztes der Panoramaklinik in Scheidegg mit dem Thema „Wie deprimiere ich mich richtig“stieß auch die Botschaft seines Kollegen Peter Emmrich aus Pforzheim auf großes Interesse. Während seines auch für Laien gut verständlichen Vortrags mit dem Thema „Stoffwechselstörungen und Psyche“entzauberte der Pforzheimer Arzt Emmrich Begriffe wie „entgiften“, „ausleiten“, „harmonisieren“und „regulieren“. Konkret ging es dem Diplom-Biologen und Präsidenten des europäischen Naturheilbundes darum, seinen gesundheitsbewussten „Patienten“klar zu machen, dass bei 90 Prozent aller chronischen und seelischen Krankheiten die Ursache im liegt. Doch wie Abhilfe schaffen? Emmrich wusste Rat. Aus Frischpflanzen wie Löwenzahn und Artischocke gewonnene Säfte, deren Bitterstoffe günstig auf Leber und Bauchspeicheldrüse einwirken, und die Verdauungsleistung verbessern bringen nach Ansicht des Referenten eine Heilung in Gang.
Beim Blick in den Mikrokosmos Darm, dem „größten Trainingslager des Immunsystems“, machte der Facharzt deutlich: „Wenn dieses Organ nicht funktioniert, kann das Vitalitätsverlust, Müdigkeit, Depressionen, mangelnde Konzentration, Aggressivität oder auch Angriffslust zur Folge haben.“Schon der griechische Arzt Hippokrates von Kos habe vor 2000 Jahren erDarm kannt, dass der Tod im Darm sitze. Eindringlich warnte der Naturheilkundler vor der Einnahme von zu viel Schmerzmitteln, die wie er sagte Magen, Darm und Leber schädigen würden.
Am Ende seines Vortrags dann ein süßes Trostpflaster: „Glück kann man essen, in Form von Schokolade“.