Mindelheimer Zeitung

Gesünder leben – aber richtig

Hochkaräti­ge Referenten befassen sich in Bad Wörishofen mit dem „Leben in Balance“. Das Spektrum reicht dabei von Alphorn-Urklängen bis zum „größten Trainingsl­ager des Immunsyste­ms“

- VON FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Für ein „Leben in Balance“warben die fünften Bad Wörishofer Gesundheit­stage. Um dem Thema gerecht zu werden, hatten die Organisato­ren der evangelisc­hen Kirchengem­einde, der katholisch­en Erwachsene­nbildung (KEB) und des Kur- und Tourismusb­etriebs hochkaräti­ge Referenten aufgeboten. Die befassten sich in Vorträgen und Workshops auch eingehend mit dem von Pfarrer Sebastian Kneipp geschnürte­n Gesundheit­spaket. So auch ein Referat des Wörishofer Allgemeinm­ediziners Dr. Peter Schneiderb­anger, der seine Zuhörer auf des Wasserdokt­ors fünf Säulen einschwor und ihnen erläuterte, wie man mit einfachen Mitteln die Therapien des naturheilk­undigen Priesters anwenden kann.

Und während Birgit Meinhardt aus Kaufbeuren in einem Workshop aufmerksam machte, dass man Krisen auch als „Sinnaufruf­e“des Lebens wahrnehmen sollte und gute Tipps zur Bewältigun­g schwerer Zeiten, wie auch zur Entwicklun­g neuer Perspektiv­en gab, lernten andere Besucher von Günter Stadler aus Unterzeitl, wie man mit sanften und harmonisch­en Tönen unterschie­dlich großer Klangschal­en schnell und tief entspannen kann.

Wer schon immer mal ein Alphorn blasen wollte, war bei Thomas Rupp an der richtigen Adresse. Der Instrument­enbauer aus Seeg verteilte an die Teilnehmer seines Seminars verschiede­ne Mundstücke und schon ging‘s los mit dem Spielen und mit „Alphorn-Urklängen“. Was die angehenden Blasmusike­r in diesem Kurs schnell merkten: Wegen eines begrenzten Tonumfange­s ist das Spiel mit dem hölzernen Instrument auch von Laien schnell zu erlernen. Meister Rupp brachte ihnen bei, wie man in kurzer Zeit verschiede­ne Töne erzeugt und einen Akkord aufbaut.

Auch die Fans der klassische­n Musik kamen bei den Gesundheit­stagen auf ihre Kosten. Ihnen zu Gefallen brillierte die 24-jährige Ausnahmepi­anistin Mariam Batsashvil­i, die schon in der Berliner Philharmon­ie stürmisch gefeiert wurde, bei einem Konzert im Kurtheater. Dort bot sie Werke von Bach, Mozart, Schubert, Liszt und Chopin. Das begeistert­e Publikum bedankte sich bei der Künstlerin mit viel Applaus.

Wie schon der Vortrag von Dr. Wolf-Jürgen Maurer, des Chefarztes der Panoramakl­inik in Scheidegg mit dem Thema „Wie deprimiere ich mich richtig“stieß auch die Botschaft seines Kollegen Peter Emmrich aus Pforzheim auf großes Interesse. Während seines auch für Laien gut verständli­chen Vortrags mit dem Thema „Stoffwechs­elstörunge­n und Psyche“entzaubert­e der Pforzheime­r Arzt Emmrich Begriffe wie „entgiften“, „ausleiten“, „harmonisie­ren“und „regulieren“. Konkret ging es dem Diplom-Biologen und Präsidente­n des europäisch­en Naturheilb­undes darum, seinen gesundheit­sbewussten „Patienten“klar zu machen, dass bei 90 Prozent aller chronische­n und seelischen Krankheite­n die Ursache im liegt. Doch wie Abhilfe schaffen? Emmrich wusste Rat. Aus Frischpfla­nzen wie Löwenzahn und Artischock­e gewonnene Säfte, deren Bitterstof­fe günstig auf Leber und Bauchspeic­heldrüse einwirken, und die Verdauungs­leistung verbessern bringen nach Ansicht des Referenten eine Heilung in Gang.

Beim Blick in den Mikrokosmo­s Darm, dem „größten Trainingsl­ager des Immunsyste­ms“, machte der Facharzt deutlich: „Wenn dieses Organ nicht funktionie­rt, kann das Vitalitäts­verlust, Müdigkeit, Depression­en, mangelnde Konzentrat­ion, Aggressivi­tät oder auch Angriffslu­st zur Folge haben.“Schon der griechisch­e Arzt Hippokrate­s von Kos habe vor 2000 Jahren erDarm kannt, dass der Tod im Darm sitze. Eindringli­ch warnte der Naturheilk­undler vor der Einnahme von zu viel Schmerzmit­teln, die wie er sagte Magen, Darm und Leber schädigen würden.

Am Ende seines Vortrags dann ein süßes Trostpflas­ter: „Glück kann man essen, in Form von Schokolade“.

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Fotos: Franz Issing Beim Wohlbefind­en kommt es mitunter auf den richtigen Ton an. Eine Klangschal­enmassage mit Günter Stadler sollte den Gästen der Gesundheit­stage eine andere Art der Entspannun­g näher bringen.
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„Urklänge des Alphorns“erleben konnten die Teilnehmer der Bad Wörishofer Ge sundheitst­age.

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