Zurück zu den Wurzeln
Zum dritten Mal seit der Gründung 1950 gastiert der Bezirkstag der Sportschützen in Bad Wörishofen
Bad Wörishofen Von einem beeindruckenden Auftakt und gelungener Pflege der Schützentradition sprach der stellvertretende Landesschützenmeister Dieter Vierlbeck bei seinem Grußwort beim 68. Bezirksschützentag in Bad Wörishofen. An die Vertreter aus der Politik hatte er wie auch der Vizepräsident des Deutschen Sportschützenbundes, Gerhard Furnier, zwei Wünsche: Einmal nach mehr Unterstützung und auf der anderen Seite von weiteren bürokratischen Hürden verschont zu bleiben. So sei man froh, dass in dem neuen Koalitionsvertrag keine weiteren Verschärfungen im Waffenrecht angekündigt würden.
Zu Beginn des Schützentages zogen die Schützen aus dem Gau Türkheim zusammen mit den Gaustandarten und den Gauschützenkönigen in einem farbenprächtigen Festzug vom Gottesdienst durch die Kneippstadt zum Kurhaus, darunter auch die neuen Bezirkskönige Jannik Bräckle (Jugend) vom Verein Heideröslein Oberegg und Bezirkskönigin Theresia Werner aus Mindelau.
Bezirksschützenmeister Karl Schnell erinnerte daran, dass der schwäbische Schützenbezirk eben in Bad Wörishofen am 17. Dezember 1950 aus der Taufe gehoben wurde. Erster Bezirksschützenmeister sei der Wörishofer Max Schöllhorn gewesen, der zehn Jahre dieses Amt ausgeführt habe. 1970 sei dann der nächste Schützentag in der Kneippstadt gewesen. Nach der guten Aufnahme durch die Stadt hoffe Schnell, dass es bis zum nächsten Treffen nicht wieder 48 Jahre dauern werde.
Dem Schützenbezirk gehörten zum Jahresende genau 96955 Mitglieder an, die in 22 Gauen und 893 Schützenvereinen organisiert seien. Schnell beklagte einen Rückgang bei den Mitgliederzahlen. Er riet den Gauen, sich verstärkt Gedanken für Jugendliche zu machen und erinnerte an spezielle Angebote wie das Lichtgewehr-Schießen. Derzeit seien fast 25 000 Jugendliche sowie 27 000 Frauen angemeldet. Übrigens, die Damen würden ihren Weg gehen, meinte Bezirksdamenleiterin Gisela Leutenmaier. Es gebe immer mehr Mix-Wettbewerbe, also gemischte Mannschaften. Und es gebe auch die ersten Gauschützenmeisterinnen.
Dass der Schießsport ein weites Spektrum biete, machte Schnell anhand der Disziplinen Gewehr-, Pistolen-, Armbrust- und Bogenschießen deutlich. Unter dem Dach des
Sportschützenbundes (BSSB) finde man Spitzensportler und Olympiateilnehmer, aber auch Schützen, die aus Spaß ihrem Sport nachgingen und Tradition und Brauchtum pflegen würden.
Um den Übungsbetrieb aufrecht zu erhalten und die unzähligen
wie den Rundenwettkampf und Meisterschaften zu organisieren, brauche man unzählige Helfer. Denen sollte man das Leben nicht unnötig schwer machen. Gerhard Furnier hatte einige abschreckende Beispiele. So drohe Ungemach von der „Europäischen DaBayerischen
tengrundverordnung“. Am Ende könnte jeder Verein einen eigenen Datenschutzbeauftragten benennen müssen. „Wir müssen unseren Sport auch noch ausüben können“, meinte er an die Politiker gewandt. Gott sei dank sei man gut vernetzt und habe in der Vergangenheit das SchlimmsWettbewerbe
te verhindern können. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert hatte in Sachen Schützenmuseum keine guten Nachrichten. Nach dem Wasserschaden werde es wohl keine schnelle Sanierung geben und alles laufe auf einen längeren Rechtsstreit hinaus.