Ein Jahr mit vielen Käfern
Diese Tiere sind aber nicht die Einzigen, die den Waldbesitzern zu schaffen machen
Westernach Bei ihrer Jahresversammlung blickte die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Mindelheim in Westernach auf ein Jahr mit viel Käferholz zurück. Vorsitzender Georg Paulus nahm auch die Biberproblematik ernst und zeigte Landrat Hans-Joachim Weirather die Schäden. Zwar sei der Verursacher entnommen worden, doch inzwischen sei wieder ein anderer Biber nachgerückt. Durch die Land- und Forstwirtschaft ist der Landkreis eine der Top-Regionen in Deutschland, verwies Zweite Landrätin Marlene Preißinger auf eine Studie. Die FBG Mindelheim sei auch ein mittelständisches Unternehmen geworden.
Überall in Bayern erfährt auch Dr. Leopold Herz als forstpolitischer Sprecher der Freien Wähler in Bayern von der Biberproblematik. Inzwischen gebe es 20000 im Land. Durch das Naturschutzrecht sei der Biber ein „Heiligtum“, sagte er. Eine Entschädigung gleiche das nicht aus. „Macht Druck, die Landkreise entscheiden“, empfahl Herz den Waldbauern. Den Wald stilllegen, fänden die städtischen Regionen „süß“. Er forderte die Waldbesitzer auf: „Sagt der städtischen Bevölkerung: Wir können die Energiewende nicht schaffen, wenn Wälder stillgelegt werden.“
Über fünf tödliche Unfälle im Unterallgäu musste Michael Miller von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft berichten. Von den insgesamt 65 tödlichen Unglücken, die die BG erfasst hat, seien 29 im Wald geschehen. Neu sei für viele der Umgang mit Hart- und Laubholz. Viermal habe die falsche Handhabe der Seilwinde zum Tod geführt. Weiterbildungen sollen hier vorbeugend wirken.
Die bietet auch die FBG an, zum Beispiel als Motorsägen- oder Seilwindenkurs: Von 26 Veranstaltungen mit 902 Teilnehmern berichtete FBG-Geschäftsführer Roland Lembach. In den Waldbegängen hätten sich ebenfalls viele weitergebildet. Weiter gestiegen sei die Mitgliederstärke der FBG von 2472 auf 2529. Ebenfalls erhöhte sich die Waldfläche auf 8843 Hektar. Bis ein Hektar Wald besitzen 1024 Mitglieder. Weitere 1292 hätten bis fünf Hektar Waldfläche. 1049 Mitglieder machten umgerechnet 62631 Festmeter. Rund 22 000 Festmeter Käferholz seien ab Sommer angefallen. Die Vermarktungsorganisation beinhalte auch 128 Waldpflegeverträge mit 964 Hektar Fläche.
„Es war wirtschaftlich ein sehr erfolgreiches Jahr für uns“, bedankte sich Lembach. Rund 5,1 Millionen Euro setzte die FBG um. Größte Position seien die rund vier Millionen Euro aus dem Holzverkauf. Raimund Ball analysierte den Holzmarkt und sah stabile Preise. Über den Klimawandel und seine Folgen sprach Stefan Kolonko