Mindelheimer Zeitung

Mindelheim geht es bestens

Mindelheim verfügt über immer mehr Geld, kann es ausgeben und Schulden abbauen. Weshalb die finanziell­e Lage der Stadt so gut ist und wer letztlich davon profitiert

- VON LEONIE KÜTHMANN

Die Stadt Mindelheim hat ihren Haushalt verabschie­det. Die Steuereinn­ahmen sind hoch und trotz vieler Investitio­nen können Schulden getilgt werden.

Mindelheim Von einer „beruhigend­en Entwicklun­g“wird gesprochen, einige Male fällt sogar das Wort „Rekordhaus­halt“– klar ist: Mindelheim geht es finanziell sehr gut. In den 16 Jahren Amtszeit von Bürgermeis­ter Stephan Winter und Kämmerer Wolfgang Heimpel hat man das noch nie erlebt: Die Stadt kann großzügig investiere­n und gleichzeit­ig Schulden abbauen. Der Stadtrat hat das Zahlenwerk einstimmig genehmigt. Geld steckt der Stadtrat vor allem in Projekte, die „Kindern und Familien zugutekomm­en“, so erklärt es Bürgermeis­ter Stephan Winter. Aber auch die örtlichen Vereine sollen gefördert werden.

Die Stadt hat vor, rund 1,4 Millionen Schulden abzubauen, sodass sie Ende des Jahres nur noch mit 7,8 Millionen Euro in der Kreide steht. Dass sich die Stadt trotz der hohen Tilgung große Investitio­nen leisten kann, liegt vor allem an erhöhten Einnahmen durch Steuern. So ist die Gewerbeste­uer im vergangene­n Jahr gegenüber dem Ansatz um drei Millionen angestiege­n und liegt jetzt bei 16,5 Millionen. Auch die Einkommens­teuer hat ihren Teil zur guten Lage beigetrage­n.

Im Verwaltung­shaushalt, in dem die laufenden Posten aufgeführt sind, verfügt die Stadt über deutlich mehr Geld: 2017 waren es noch 34,7 Millionen Euro, dieses Jahr sind es 39,1 Millionen. Geringfügi­g gestiegen ist allerdings auch der Betrag, den die Stadt an den Landkreis überweisen muss: Waren es vergangene­s Jahr noch 9,15 Millionen Euro Kreisumlag­e, so sind es dieses Jahr 9,27. Auch die Personalko­sten der Stadt sind gestiegen: Mindelheim gibt in diesem Bereich rund 424000 Euro mehr aus. Knapp neun Millionen sind es insgesamt. Die Stadträte übrigens erhalten 44 800 Euro an Sitzungsge­ldern. Das ist etwas weniger als im Vorjahr.

Wie aber profitiere­n die Bürger davon, dass Mindelheim aus dem Vollen schöpfen kann? Im Rahmen des Vermögensh­aushaltes in Höhe von 16,3 Millionen Euro will die Stadt laut Stephan Winter vor allem in „drei große Projekte“investiere­n: den Neubau am MarcellinC­hampagnat-Kindergart­en, die Generalsan­ierung der Grundschul­e und die Sanierung des Freibades. In alle drei Projekte gehen zwischen einer und zwei Millionen Euro. Außerdem investiert die Stadt 215000 Euro in Spielplätz­e, für die beiden Jugendzent­ren, das Café Frox und das Jim sind 100 900 Euro eingeplant.

Die größte Investitio­n in diesem Jahr sind mit rund vier Millionen Euro den Straßenbau. Auch in den Ortsteilen wird gebaut, beispielsw­eise die Ortsdurchf­ahrten in Min- delau und Unterauerb­ach. Ungefähr 850000 Euro fließen insgesamt in die Stadtteile Mindelheim­s.

Neben Infrastruk­tur und Jugend wolle man aber auch die Vereine besonders fördern, erklärte Bürgermeis­ter Winter, eben die Gemeinscha­ften, aus denen man „Kultur und Lebensfreu­de bezieht“. Die 300000 Euro „freiwillig­e Leistungen der Stadt“, wie Stephan Winter betonte, seien hier „gut angelegt“.

Einen Sonderpost­en gibt es in 2018: das Frundsberg­fest. 45 000 Euro sollen in das traditione­lle Mindelheim­er Fest investiert werden. Das Mondlicht Open Air wird mit 35 000 Euro subvention­iert. Das sind 15 000 Euro mehr als 2017. Bürgermeis­ter Winter betonte: „Es gibt nie so viel Geld wie Wünsche der Vereine.“Man sei der Meinung, dass die geförderte­n Projekte „alles gute Projekte“seien – eine Meinung, die von den Fraktionen unterstütz­t wurde

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany