Mindelheim geht es bestens
Mindelheim verfügt über immer mehr Geld, kann es ausgeben und Schulden abbauen. Weshalb die finanzielle Lage der Stadt so gut ist und wer letztlich davon profitiert
Die Stadt Mindelheim hat ihren Haushalt verabschiedet. Die Steuereinnahmen sind hoch und trotz vieler Investitionen können Schulden getilgt werden.
Mindelheim Von einer „beruhigenden Entwicklung“wird gesprochen, einige Male fällt sogar das Wort „Rekordhaushalt“– klar ist: Mindelheim geht es finanziell sehr gut. In den 16 Jahren Amtszeit von Bürgermeister Stephan Winter und Kämmerer Wolfgang Heimpel hat man das noch nie erlebt: Die Stadt kann großzügig investieren und gleichzeitig Schulden abbauen. Der Stadtrat hat das Zahlenwerk einstimmig genehmigt. Geld steckt der Stadtrat vor allem in Projekte, die „Kindern und Familien zugutekommen“, so erklärt es Bürgermeister Stephan Winter. Aber auch die örtlichen Vereine sollen gefördert werden.
Die Stadt hat vor, rund 1,4 Millionen Schulden abzubauen, sodass sie Ende des Jahres nur noch mit 7,8 Millionen Euro in der Kreide steht. Dass sich die Stadt trotz der hohen Tilgung große Investitionen leisten kann, liegt vor allem an erhöhten Einnahmen durch Steuern. So ist die Gewerbesteuer im vergangenen Jahr gegenüber dem Ansatz um drei Millionen angestiegen und liegt jetzt bei 16,5 Millionen. Auch die Einkommensteuer hat ihren Teil zur guten Lage beigetragen.
Im Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Posten aufgeführt sind, verfügt die Stadt über deutlich mehr Geld: 2017 waren es noch 34,7 Millionen Euro, dieses Jahr sind es 39,1 Millionen. Geringfügig gestiegen ist allerdings auch der Betrag, den die Stadt an den Landkreis überweisen muss: Waren es vergangenes Jahr noch 9,15 Millionen Euro Kreisumlage, so sind es dieses Jahr 9,27. Auch die Personalkosten der Stadt sind gestiegen: Mindelheim gibt in diesem Bereich rund 424000 Euro mehr aus. Knapp neun Millionen sind es insgesamt. Die Stadträte übrigens erhalten 44 800 Euro an Sitzungsgeldern. Das ist etwas weniger als im Vorjahr.
Wie aber profitieren die Bürger davon, dass Mindelheim aus dem Vollen schöpfen kann? Im Rahmen des Vermögenshaushaltes in Höhe von 16,3 Millionen Euro will die Stadt laut Stephan Winter vor allem in „drei große Projekte“investieren: den Neubau am MarcellinChampagnat-Kindergarten, die Generalsanierung der Grundschule und die Sanierung des Freibades. In alle drei Projekte gehen zwischen einer und zwei Millionen Euro. Außerdem investiert die Stadt 215000 Euro in Spielplätze, für die beiden Jugendzentren, das Café Frox und das Jim sind 100 900 Euro eingeplant.
Die größte Investition in diesem Jahr sind mit rund vier Millionen Euro den Straßenbau. Auch in den Ortsteilen wird gebaut, beispielsweise die Ortsdurchfahrten in Min- delau und Unterauerbach. Ungefähr 850000 Euro fließen insgesamt in die Stadtteile Mindelheims.
Neben Infrastruktur und Jugend wolle man aber auch die Vereine besonders fördern, erklärte Bürgermeister Winter, eben die Gemeinschaften, aus denen man „Kultur und Lebensfreude bezieht“. Die 300000 Euro „freiwillige Leistungen der Stadt“, wie Stephan Winter betonte, seien hier „gut angelegt“.
Einen Sonderposten gibt es in 2018: das Frundsbergfest. 45 000 Euro sollen in das traditionelle Mindelheimer Fest investiert werden. Das Mondlicht Open Air wird mit 35 000 Euro subventioniert. Das sind 15 000 Euro mehr als 2017. Bürgermeister Winter betonte: „Es gibt nie so viel Geld wie Wünsche der Vereine.“Man sei der Meinung, dass die geförderten Projekte „alles gute Projekte“seien – eine Meinung, die von den Fraktionen unterstützt wurde