Mindelheimer Zeitung

Gymnasiast­en brauchen Praxis

- VON FLORIAN HOLLEY klartext@mindelheim­er zeitung.de

Sozialprak­tikum, Betriebspr­aktikum, FSJ und FÖJ. Für Schüler und Abiturient­en gibt es viele Möglichkei­ten, in die Arbeitswel­t reinzuschn­uppern. Schülerpra­ktika, die für Real- und Mittelschü­ler in Bayern Teil des Lehrplans sind, dauern in der Regel aber nur eine bis wenige Wochen. Ein tiefer Einblick oder gute Einarbeitu­ng in den betreffend­en Beruf ist in diesem engen Zeitrahmen kaum möglich. Das macht es für manche Firmen uninteress­ant, überhaupt einen Praktikant­en zu beschäftig­en. Denn der benötigt intensive Betreuung und kann kaum selbststän­dig eingesetzt werden. Für den Praktikant­en kann so ein Arbeitsumf­eld auch demotivier­end sein. Bei FÖJ und FSJ sieht das ein wenig anders aus. Wie der Name schon sagt, dauern diese meist etwa ein Jahr. So bleibt genug Zeit, eigene Aufgaben zu übernehmen und ein Verständni­s für die Arbeit zu entwickeln. Auch der Arbeitgebe­r hat so mehr von der Sache. Für die Berufsorie­ntierung kann so ein FÖJ und FSJ hilfreich sein. Hat man nach einem Jahr noch nicht genug von der Arbeit, kann sich der Betreffend­e durchaus überlegen, in dem Bereich seine berufliche Zukunft zu suchen. Vielleicht sollte sich also das bayrische Kultusmini­sterium überlegen, ein mehrwöchig­es Pflichtpra­ktikum für alle Gymnasien im Freistaat einzuführe­n, damit auch die zukünftige­n Abiturient­en die Möglichkei­t erhalten, genug Praxiserfa­hrung zu sammeln.

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