Gymnasiasten brauchen Praxis
Sozialpraktikum, Betriebspraktikum, FSJ und FÖJ. Für Schüler und Abiturienten gibt es viele Möglichkeiten, in die Arbeitswelt reinzuschnuppern. Schülerpraktika, die für Real- und Mittelschüler in Bayern Teil des Lehrplans sind, dauern in der Regel aber nur eine bis wenige Wochen. Ein tiefer Einblick oder gute Einarbeitung in den betreffenden Beruf ist in diesem engen Zeitrahmen kaum möglich. Das macht es für manche Firmen uninteressant, überhaupt einen Praktikanten zu beschäftigen. Denn der benötigt intensive Betreuung und kann kaum selbstständig eingesetzt werden. Für den Praktikanten kann so ein Arbeitsumfeld auch demotivierend sein. Bei FÖJ und FSJ sieht das ein wenig anders aus. Wie der Name schon sagt, dauern diese meist etwa ein Jahr. So bleibt genug Zeit, eigene Aufgaben zu übernehmen und ein Verständnis für die Arbeit zu entwickeln. Auch der Arbeitgeber hat so mehr von der Sache. Für die Berufsorientierung kann so ein FÖJ und FSJ hilfreich sein. Hat man nach einem Jahr noch nicht genug von der Arbeit, kann sich der Betreffende durchaus überlegen, in dem Bereich seine berufliche Zukunft zu suchen. Vielleicht sollte sich also das bayrische Kultusministerium überlegen, ein mehrwöchiges Pflichtpraktikum für alle Gymnasien im Freistaat einzuführen, damit auch die zukünftigen Abiturienten die Möglichkeit erhalten, genug Praxiserfahrung zu sammeln.