Sparen ja, aber bitte an den richtigen Stellen
Es geht immer weiter bergauf: Jahr um Jahr geht es Mindelheim finanziell besser. Investieren und gleichzeitig Schulden abbauen, davon können viele andere Kommunen in Deutschland nur träumen. Dass so manches Mitglied des Mindelheimer Stadtrates jetzt warnt, nicht übermütig zu werden und auch zu sparen, ist sinnvoll. Schließlich ist Sparen in Schwaben Teil des Lebensgefühls. Insofern kann man als guter Schwabe diesen Denkansatz generell unterstützen: Sparen ja – aber bitte an der richtigen Stelle. Auf keinen Fall sparen sollte man an der Unterstützung für das Frundsbergfest – weit über die Grenzen Mindelheims hinaus bekannt und damit die beste Werbung, aber auch in der Heimatstadt hoch geschätzt. Weniger geschätzt werden allerdings die spürbar erhöhten Eintrittspreise zum traditionellen Historienfest in diesem Jahr: Waren es 2015 noch fünf Euro Eintritt, soll der Besucher dieses Jahr ganze neun Euro entrichten. Zwar hat die Stadt dem Festring etwas mehr Mittel als bisher bewilligt. Angesichts der sprudelnden Steuereinnahmen wurde der Spielraum aber nicht ausgeschöpft. Den Preissprung hätte die Stadt abfedern können und dem Festring stärker unter die Arme greifen können. Warum also nicht den Festring mit mehr als mit den bereits zugesagten 45 000 Euro unterstützen? So könnte beispielsweise der Eintrittspreis auf sechs oder sieben Euro gedrückt werden. So mancher Stein beim Umbau der unteren Maximilianstraße war teurer als der Zuschuss für das Frundsbergfest.
An anderer Stelle sitzt das Geld lockerer. Für eine externe Studie, mit deren Hilfe man nach einem Standort für ein innenstadtnahes Parkhaus suchen will, stehen 50 000 Euro bereit. Einen geeigneten Standort zu finden, das sollte die Stadtverwaltung selbst schaffen.