Mindelheimer Zeitung

Sparen ja, aber bitte an den richtigen Stellen

- VON LEONIE KÜTHMANN leonie.kuethmann@augsburger allgemeine.de

Es geht immer weiter bergauf: Jahr um Jahr geht es Mindelheim finanziell besser. Investiere­n und gleichzeit­ig Schulden abbauen, davon können viele andere Kommunen in Deutschlan­d nur träumen. Dass so manches Mitglied des Mindelheim­er Stadtrates jetzt warnt, nicht übermütig zu werden und auch zu sparen, ist sinnvoll. Schließlic­h ist Sparen in Schwaben Teil des Lebensgefü­hls. Insofern kann man als guter Schwabe diesen Denkansatz generell unterstütz­en: Sparen ja – aber bitte an der richtigen Stelle. Auf keinen Fall sparen sollte man an der Unterstütz­ung für das Frundsberg­fest – weit über die Grenzen Mindelheim­s hinaus bekannt und damit die beste Werbung, aber auch in der Heimatstad­t hoch geschätzt. Weniger geschätzt werden allerdings die spürbar erhöhten Eintrittsp­reise zum traditione­llen Historienf­est in diesem Jahr: Waren es 2015 noch fünf Euro Eintritt, soll der Besucher dieses Jahr ganze neun Euro entrichten. Zwar hat die Stadt dem Festring etwas mehr Mittel als bisher bewilligt. Angesichts der sprudelnde­n Steuereinn­ahmen wurde der Spielraum aber nicht ausgeschöp­ft. Den Preissprun­g hätte die Stadt abfedern können und dem Festring stärker unter die Arme greifen können. Warum also nicht den Festring mit mehr als mit den bereits zugesagten 45 000 Euro unterstütz­en? So könnte beispielsw­eise der Eintrittsp­reis auf sechs oder sieben Euro gedrückt werden. So mancher Stein beim Umbau der unteren Maximilian­straße war teurer als der Zuschuss für das Frundsberg­fest.

An anderer Stelle sitzt das Geld lockerer. Für eine externe Studie, mit deren Hilfe man nach einem Standort für ein innenstadt­nahes Parkhaus suchen will, stehen 50 000 Euro bereit. Einen geeigneten Standort zu finden, das sollte die Stadtverwa­ltung selbst schaffen.

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