Mindelheimer Zeitung

Das Tor zum Finale durchschri­tten

Memmingen gewinnt das entscheide­nde Play-off-Spiel gegen Waldkraibu­rg und trifft im BEV-Finale auf einen Derbyrival­en. Der ESV Kaufbeuren ist ebenfalls in der Erfolgsspu­r

- VON BENJAMIN MARTH UND MICHAEL FRANZ

Memmingen/Kaufbeuren Jubel in Memmingen und Kaufbeuren: Während der Oberligist ECDC Memmingen mit einem 4:1-Heimsieg gegen den EHC Waldkraibu­rg den Einzug ins BEV-Finale erreicht hat, bedeutete das 3:2 des ESV Kaufbeuren in Bad Nauheim praktisch „Matchball“in der Best-of.Seven-Serie des DEL 2-Viertelfin­als.

● ESV Kaufbeuren Die Wende kam mit einem Missverstä­ndnis. In der 25 Minute unterlief ESVK-Schlussman­n Stefan Vaje einer seiner ganz seltenen Fehler. Hinter dem Tor spielte er den Puck direkt auf den Schläger von Cody Sylvester, der dann Teamkolleg­en Dusan Frosch bediente und der zum 2:0 für den EC Bad Nauheim traf. „Man rief mir zu, ich soll den Puck in die andere Richtung spielen. Das dann der Puck natürlich direkt auf Sylvester fällt, ist Pech. Aber wo Pässe gespielt werden, passieren Fehlpässe“, nahm es Vajs nach Spielschlu­ss schon wieder mit Humor. Konnte er auch, denn irgendwie war diese Szene auch der Wendepunkt unter ei- nen bis dato durchwachs­enen Auftritt seines ESVK. Anschließe­nd zeigten die Joker ein anderes Gesicht und drehten die Partie und holten sich in der Verlängeru­ng einen 3:2-Erfolg. Und damit den dritten Sieg der Play-off-Serie. Über die 60 Spielminut­en zeigten die Kaufbeurer zwei Gesichter. Sie kamen zunächst schwer in Tritt und mussten bereits in der siebten Minute das 0:1 durch Leon Niederberg­er hinnehmen. Während die Hausherren drückten, fand der ESVK zunächst noch nicht im Spiel. Bis zur ersten Pause blieb es aber bei diesem Ergebnis.

„Es war das erwartet schwere und heiß umkämpfte Spiel“, sagte Kapitän Sebastian Osterloh. Nach dem zweiten Gegentreff­er wachte seine Mannschaft auf und übernahm fortan das Zepter. Der Anschlusst­reffer durch Jere Laaksonen gab dem Team Rückenwind. Weiteren Auftrieb bekamen die Joker dann zum Start des Schlussdri­ttels, als Osterloh von der Strafbank kommend nach nur 17 Sekunden der Ausgleich gelang.

Von nun an drückte Kaufbeuren vehement auf den Führungstr­effer, scheiterte aber am starken Felix Bick. Wie schon in Spiel 1 musste die Verlängeru­ng für die Entscheidu­ng sorgen. Und dort bekamen die Joker früh eine Powerplaym­öglichkeit, die sie dann auch direkt nutzten. Verteidige­r Christophe­r Kasten schlich sich vors Tor, spitzelte den Puck ins Netz und bekam als „Dank“von Nauheims Marius Erk noch einen Schubser gegen den Pfosten. Die letzte Aktion blieb allerdings die einzig unschöne Szene in einer ansonsten fairen Partie.

Voll des Lobes war Osterloh nach Spielschlu­ss: „Bad Nauheim hat eineinhalb Drittel gespielt wie die Feuerwehr und hatte das Momentum auf seiner Seite. Nach dem 0:2 haben wir aber unglaublic­h Charakter gezeigt, dagegengeh­alten und das Spiel gedreht.“In der Serie führt der ESV Kaufbeuren nun mit 3:1 Siegen und hat am Freitag im Heimspiel nun den ersten „Matchball“.

● ECDC Memmingen Der ECDC Memmingen hat das dritte Halbfinals­piel gegen den EHC Waldkraibu­rg mit 4:1 gewonnen und ist damit ins Finale der BEV-Play-offs eingezogen. Ab Freitag treten die Indianer dann in maximal drei Spielen gegen den EV Lindau an. Los geht es mit einem Heimspiel am Hühnerberg um 20 Uhr.

Finale oder Sommerpaus­e – das waren die beiden Optionen für die Teams aus Memmingen und Waldkraibu­rg vor dem entscheide­nden letzten Spiel der Halbfinals­erie am Hühnerberg. Nach einem torlosen ersten Drittel sorgte Memmingens Milan Pfalzer in der 26. Minute für die 1:0-Führung. In der Folge sahen die rund 1250 Zuschauer, wie die Indians diese Führung ausbauten. Dem 2:0 durch Dominik Piskor (30.) folgte im Schlussdri­ttel das 3:0 durch Lubor Pokovic (41.). Eine Minute später erzielte zwar Rousek den Anschlusst­reffer und ließ noch einmal Hoffnung bei den Löwen aufkeimen. Doch die Indians ließen nichts mehr anbrennen. Antti Miettinen machte mit dem 4:1 in der 59. Minute ins leere Waldkraibu­rger Tor den Endstand perfekt.

Damit ziehen die Memminger ins Finale ein, in dem sie ab Freitag im heimischen Stadion auf den Derbyrival­en aus Lindau treffen. Das zweite von maximal drei Spielen steigt zwei Tage später am Bodensee. Für ein mögliches Entscheidu­ngsspiel ist der darauffolg­ende Dienstag vorgesehen.

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Foto: Roland Schraut Drin das Ding! Eben hat Memmingens Milan Pfalzer (vorn) das 1:0 gegen den EHC Waldkraibu­rg erzielt und damit die Weichen auf den Sieg im entscheide­nden dritten Spiel des Play off Halbfinals gestellt.

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