Das Tor zum Finale durchschritten
Memmingen gewinnt das entscheidende Play-off-Spiel gegen Waldkraiburg und trifft im BEV-Finale auf einen Derbyrivalen. Der ESV Kaufbeuren ist ebenfalls in der Erfolgsspur
Memmingen/Kaufbeuren Jubel in Memmingen und Kaufbeuren: Während der Oberligist ECDC Memmingen mit einem 4:1-Heimsieg gegen den EHC Waldkraiburg den Einzug ins BEV-Finale erreicht hat, bedeutete das 3:2 des ESV Kaufbeuren in Bad Nauheim praktisch „Matchball“in der Best-of.Seven-Serie des DEL 2-Viertelfinals.
● ESV Kaufbeuren Die Wende kam mit einem Missverständnis. In der 25 Minute unterlief ESVK-Schlussmann Stefan Vaje einer seiner ganz seltenen Fehler. Hinter dem Tor spielte er den Puck direkt auf den Schläger von Cody Sylvester, der dann Teamkollegen Dusan Frosch bediente und der zum 2:0 für den EC Bad Nauheim traf. „Man rief mir zu, ich soll den Puck in die andere Richtung spielen. Das dann der Puck natürlich direkt auf Sylvester fällt, ist Pech. Aber wo Pässe gespielt werden, passieren Fehlpässe“, nahm es Vajs nach Spielschluss schon wieder mit Humor. Konnte er auch, denn irgendwie war diese Szene auch der Wendepunkt unter ei- nen bis dato durchwachsenen Auftritt seines ESVK. Anschließend zeigten die Joker ein anderes Gesicht und drehten die Partie und holten sich in der Verlängerung einen 3:2-Erfolg. Und damit den dritten Sieg der Play-off-Serie. Über die 60 Spielminuten zeigten die Kaufbeurer zwei Gesichter. Sie kamen zunächst schwer in Tritt und mussten bereits in der siebten Minute das 0:1 durch Leon Niederberger hinnehmen. Während die Hausherren drückten, fand der ESVK zunächst noch nicht im Spiel. Bis zur ersten Pause blieb es aber bei diesem Ergebnis.
„Es war das erwartet schwere und heiß umkämpfte Spiel“, sagte Kapitän Sebastian Osterloh. Nach dem zweiten Gegentreffer wachte seine Mannschaft auf und übernahm fortan das Zepter. Der Anschlusstreffer durch Jere Laaksonen gab dem Team Rückenwind. Weiteren Auftrieb bekamen die Joker dann zum Start des Schlussdrittels, als Osterloh von der Strafbank kommend nach nur 17 Sekunden der Ausgleich gelang.
Von nun an drückte Kaufbeuren vehement auf den Führungstreffer, scheiterte aber am starken Felix Bick. Wie schon in Spiel 1 musste die Verlängerung für die Entscheidung sorgen. Und dort bekamen die Joker früh eine Powerplaymöglichkeit, die sie dann auch direkt nutzten. Verteidiger Christopher Kasten schlich sich vors Tor, spitzelte den Puck ins Netz und bekam als „Dank“von Nauheims Marius Erk noch einen Schubser gegen den Pfosten. Die letzte Aktion blieb allerdings die einzig unschöne Szene in einer ansonsten fairen Partie.
Voll des Lobes war Osterloh nach Spielschluss: „Bad Nauheim hat eineinhalb Drittel gespielt wie die Feuerwehr und hatte das Momentum auf seiner Seite. Nach dem 0:2 haben wir aber unglaublich Charakter gezeigt, dagegengehalten und das Spiel gedreht.“In der Serie führt der ESV Kaufbeuren nun mit 3:1 Siegen und hat am Freitag im Heimspiel nun den ersten „Matchball“.
● ECDC Memmingen Der ECDC Memmingen hat das dritte Halbfinalspiel gegen den EHC Waldkraiburg mit 4:1 gewonnen und ist damit ins Finale der BEV-Play-offs eingezogen. Ab Freitag treten die Indianer dann in maximal drei Spielen gegen den EV Lindau an. Los geht es mit einem Heimspiel am Hühnerberg um 20 Uhr.
Finale oder Sommerpause – das waren die beiden Optionen für die Teams aus Memmingen und Waldkraiburg vor dem entscheidenden letzten Spiel der Halbfinalserie am Hühnerberg. Nach einem torlosen ersten Drittel sorgte Memmingens Milan Pfalzer in der 26. Minute für die 1:0-Führung. In der Folge sahen die rund 1250 Zuschauer, wie die Indians diese Führung ausbauten. Dem 2:0 durch Dominik Piskor (30.) folgte im Schlussdrittel das 3:0 durch Lubor Pokovic (41.). Eine Minute später erzielte zwar Rousek den Anschlusstreffer und ließ noch einmal Hoffnung bei den Löwen aufkeimen. Doch die Indians ließen nichts mehr anbrennen. Antti Miettinen machte mit dem 4:1 in der 59. Minute ins leere Waldkraiburger Tor den Endstand perfekt.
Damit ziehen die Memminger ins Finale ein, in dem sie ab Freitag im heimischen Stadion auf den Derbyrivalen aus Lindau treffen. Das zweite von maximal drei Spielen steigt zwei Tage später am Bodensee. Für ein mögliches Entscheidungsspiel ist der darauffolgende Dienstag vorgesehen.