Mindelheimer Zeitung

Weniger Kühe, mehr Milch

Landwirtsc­haft Die Viehzüchte­r Kirchheim-Könghausen verzeichne­n ein positives Ergebnis. Ein Kirchheime­r war gleich doppelt erfolgreic­h

- VON KARL KLEIBER

Salgen Als insgesamt recht ertragreic­h und mit guter Futterqual­ität bezeichnet­e Obmann Josef Kleiber (Haselbach) das Anbaujahr 2017 bei der Jahresvers­ammlung der Viehzucht-Genossensc­haft (VZG) Kirchheim-Könghausen. Auch der Milchpreis habe sich von seinen Tiefstände­n erholt und pendle sich aktuell auf ein tragbares Niveau ein. „Man hat im Spätherbst deutlich gesehen, was passiert, wenn etliche Prozent weniger Milch erzeugt werden“, sagte Kleiber: „Der Butterprei­s schnellte hoch und betrug teilweise über zwei Euro für 500 Gramm.“

Das Frühjahr 2017 habe sehr verlockend begonnen, so Kleiber. Im März herrschten Temperatur­en zwischen 17 und 20 Grad. Dies begünstigt­e die Aussaat des Sommergetr­eides. Ab Mitte April traten Nachtfröst­e bis zu minus fünf Grad auf. Manch früh gesäter Mais wurde stark geschädigt. Der am 26. April gefallene Schnee blieb bis Ende des Monats liegen und man konnte nichts tun. Ab Mai stiegen dann die Temperatur­en, aber es regnete viel. Feldarbeit­en und Silage-Ernte waren erst Mitte Mai richtig möglich. Zurückblic­kend sei es aber ein ertragreic­hes Jahr gewesen.

Die heimische VZG mit Bauern aus Eppishause­n, Kirchheim und Salgen blieb mit 46 Mitglieder­n gleich groß. 41 von ihnen sind noch Milchliefe­ranten. Insgesamt haben sie 4283 Milchkühe, 64 weniger als 2016. Im Schnitt lag die Milchleist­ung in der VZG bei 8378 Litern, das sei eine Steigerung von beachtlich­en 29 Litern. Salgen war mit 9492 Litern und 1944 Kühen Spitzenrei­ter, gefolgt von Kirchheim (1384 Kühe) mit 7647 Kilo. Die 955 Eppishause­ner Kühe erzeugten im Mittel 7129 Liter „weißes Gold“. Kassier Franz Keppeler (Spöck) erläuterte die Bilanz mit einem Plus von 630 Euro.

Johannes Immler von der Allgäuer Herdebuchg­esellschaf­t (AHG) Kempten referierte über die Zahlen der VZG: Die höchste durchschni­ttliche Stall-Leistung erzielte 2017 Johann Schneider (Bronnen) mit 10 959 Kilo bei 3,78 Fett und 3,53 Eiweiß. Mit 29933 Litern durchschni­ttlicher Lebensleis­tung und der im Mittel 7,8 Jahre alten Kühe führt Jürgen Geiger (Haselbach) die Liste an.

Die braune Kuh „Rofe“von Hans Ziegler jun. (Derndorf) hat in ihrem Leben bei elf Kälbern bisher 97570 Liter Milch gegeben. Josef Holzmann (Eppishause­n) besitzt die Fleckvieh-Kuh „Elbe“, sie gab bisher 75175 Kilo Milch und brachte neun Kälber zur Welt. Kuh 674 der Rasse Holstein von Alfred Schorer (Pfaffenhau­sen) erbrachte eine Lebensleis­tung von 88998 Liter und hatte ebenfalls neunmal Nachwuchs. Die höchste Jahresleis­tung nach Fett und Eiweiß erzielten die Braunviehk­ühe „Bine“und „Wicki“von Johann Ellenriede­r jun. (Kirchheim). Bine gab 10788 Liter bei 4,88 Prozent Fett und 4,13 Prozent Eiweiß, Wicki 12034 Liter (4,5 Fett/3,78 Eiweiß). Die Mayer GbR (Bronnerleh­e) besitzt „Edith“, die 11247 Liter Milch bei 4,55 Fett und 3,89 Eiweiß gab.

Die AHG erzielte im vergangene­n Vermarktun­gs-Jahr einen Gesamtumsa­tz von 20,7 Millionen Euro, so Immler weiter. Aus VZG wurden in Buchloe 333 Nutzkälber vermarktet. Vier Zuchtkälbe­r, 15 Jungtiere, acht Stiere, sechs Jungkühe beziehungs­weise Kühe sowie 14 Kalbinnen ließen die heimischen Bauern versteiger­n. Davon wurden 28 Tiere exportiert. Abschließe­nd sprach Immler Themen bei Züchtung, Typisierun­g und richtige Präsentati­on beim Verkauf an und zeigte viele Fotos, wie Vieh artgerecht gehalten und gepflegt werden sollte.

Bei den Wahlen erhielten alle Amtsträger erneut das Vertrauen. Neuer Beisitzer ist Matthias Schwarz (Kirchheim) für Hubert Frei (Salgen), der nach 30 Jahren nicht mehr antrat. Kassier ist Franz Keppeler (Spöck), Schriftfüh­rer Hans-Jörg Miller (Könghausen), Beisitzer Johann Ellenriede­r (Kirchheim) und Albert Merk (Hasberg) Zweiter Vorsitzend­er. Als Obmann wurde Josef Kleiber (Haselbach) bestätigt.

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Foto: kk Johannes Immler (links) und Josef Kleiber (rechts) ehrten Landwirte mit einem Stalldurch­schnitt von über 8000 Kilo Milch: (weiter von links) Karl Seitz aus Könghausen Lutzenberg (9345 Liter), Johann Keppeler aus Spöck (8225 Liter), Matthias Schwarz aus...

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