Ärger mit der Neuen
Kritik an Integrationsbeauftragter
München Gleich am ersten Tag nach ihrer Ernennung hat Bayerns neue Integrationsbeauftragte Mechthilde Wittmann wütende Proteste der gesamten Landtags-Opposition auf sich gezogen. Anlass waren Wortwahl und Verhalten der CSU-Politikerin in einer Debatte zur Beibehaltung christlicher Traditionen in Kindertagesstätten.
Wittmann kritisierte, dass ein Kindergarten im Raum München einem Medienbericht zufolge das Osterfest ausfallen lasse und stattdessen den St. Patrick’s Day feiere. „Wie weit kommt’s eigentlich bei uns?“, fragte sie. St. Patrick sei zwar ebenfalls ein christlicher Heiliger. Doch die Iren im In- und Ausland beklagten selber, dass sich der Tag langsam zu einem Fest entwickle, an dem getrunken und sich betrunken werde. „Wir feiern also nicht mehr Ostern, das Osterfest und das Ostereiersuchen, wir feiern in der AWO das Betrinken“, sagte Wittmann mit Blick auf den Träger, die Arbeiterwohlfahrt.
„Sie brauchen solche Themen, um zu zeigen, wie gut sie AfD können“, sagte daraufhin Alexandra Hiersemann (SPD). Es gehe bei Religion um Wertschätzung und Offenheit, der Antrag sei an Heuchelei nicht zu überbieten. Florian Streibl (Freie Wähler) sprach von einem Antrag im „Gewand eines Populisten“. Wittmann bekam von der Kritik kaum etwas mit: Sie ignorierte die Oppositions-Redner und führte währenddessen mehrere Gespräche – teils mit dem Rücken zum Plenum gewandt. „Eine Unverschämtheit“, sagte Kathrin Sonnenholzner (SPD) und sprach von einem „Tiefpunkt“.