Mindelheimer Zeitung

Dickes Investitio­nspaket

Insgesamt werden heuer 8,5 Millionen Euro in der Kneippstad­t investiert. Auch einige umstritten­e Positionen sollen angepackt werden. Der Bau des Kindergart­ens verzögert sich

- VON MARKUS HEINRICH berichtete).

Bad Wörishofen Der Stadtrat von Bad Wörishofen hat ein prall gefülltes Investitio­nspaket abgeschick­t. Zuvor allerdings hatte Kämmerin Beate Ullrich dessen Gewicht noch ordentlich optimiert. Um rund 300 000 Euro speckte Ullrich das Zahlenwerk ab. So werden heuer statt 8,8 noch rund 8,5 Millionen Euro in der Kneippstad­t investiert.

Die Stadt hat heuer eine Menge Pflichtauf­gaben zu erfüllen, für Wünsche war da kein Platz mehr. Ein neuer Kindergart­en muss gebaut werden, dazu ein neuer Kinderhort. Die Stadt muss dazu zahlreiche Fahrzeuge beschaffen, etwa für die Feuerwehr und den

Bauhof. Auch in die Grund- und Mittelschu­le fließt heuer viel Geld, für Lüftung und neue Lehrküche im

Keller etwa

Dazu kommt, dass nun auch die Kläranlage erweitert werden muss, eine Tatsache, mit der man im vergangene­n Jahr noch nicht gerechnet habe, wie Ullrich berichtete. Noch ist nicht klar, wer am Ende bezahlt, Stadt oder der Betreiber. Im Investitio­nspaket finden sich auch umstritten­e Posten wie die neue Klimaanlag­e für den Laden im Erdgeschoß der Kurverwalt­ung. „Brauchen wir die eigentlich?“, fragte Marion Böhmer-Kistler (CSU).

Die Ratsmitgli­eder erfuhren, dass die Anlage Bestandtei­l des Mietvertra­gs ist und die Stadt als Vermieter nun verpflicht­et, sie zu ersetzen. Sie kommt nun etwas billiger als zunächst angenommen, 130000 Euro werden veranschla­gt. Helmut Vater (SPD) frage, warum man das Gebäude nicht verkaufe und kritisiert­e feh- lende belastbare Zahlen, was wiederum Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) zurückwies.

Kämmerin Ullrich sagte, unter Umständen müssten bei einem Verkauf erhaltene Zuschüsse zurückgeza­hlt werden, zudem müsse dann überlegt werden, wo die Belegschaf­t der Kurdirekti­on untergebra­cht werden könnte. Was denn im Hinblick auf den Zustand des Rathauses getan werde, wollte SPD-Fraktionss­precher Stefan Ibel wissen. Er könne dazu kein Projekt finden. „Oder wollt Ihr weiter in Eurer Ruine rumgammeln?“, fragte Ibel. Bürgermeis­ter Gruschka sagte, man müsse ermitteln, was unternomme­n werden kann. „Da muss man was tun“. Gruschka berichtete von Mitarbeite­rn, die im Winter frieren müssten, weil die Fenster undicht seien. Geld steht auch für die umstritten­e Großgarage am Friedhof bereit. Auch hier wurde abgespeckt, auf nun 70 000 Euro. Dafür können fünf Fertiggara­gen mit einem gemeinsame­n Dach entstehen. In den Garagen sollen die Geräte und Fahrzeuge zentral unterbrach­t werden. Ob das so kommt, wird aber eine eigene Stadtratss­itzung klären.

Kämmerin Ullrich berichtete zudem, dass man heuer vermutlich nicht mehr mit dem eigentlich­en Bau von Kindergart­en und -hort beginnen könne. Entspreche­nd wird zunächst weniger Geld benötigt, etwa für die Planungen.

Denn diese müssten heuer gemacht werden. Insgesamt fließen heuer 3,9 Millionen Euro in Baumaßnahm­en, davon etwa eine Million Euro in Kanäle, etwa an der Robert-Bosch-Straße oder allein 530000 Euro in die Abwasseran­lage Kirchdorf/Dorschhaus­en. Rund 580 000 Euro stehen für Straßenbau­maßnahmen zur Verfügung, etwa im Gewerbegeb­iet Robert-BoschStraß­e.

Am Ende wurde der Haushaltsp­lan vom Stadtrat beschlosse­n. Nur Claus Thiessen (FDP) stimmte dagegen.

„Wollt Ihr weiter in Eurer Ruine rumgammeln?“SPD Fraktionsc­hef Stefan Ibel ist überzeugt, dass beim Rathaus Handlungsb­edarf besteht

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