Mindelheimer Zeitung

Das Sahnehäubc­hen fehlt

Tolle Stimmung, spannende Spiele – und am Ende knapp gescheiter­t. Der SVS Türkheim verpasst beim Relegation­sturnier in eigener Halle den Aufstieg in die Regionalli­ga

- VON AXEL SCHMIDT

Türkheim Um 15.33 Uhr am gestrigen Sonntag war die Saison für die Volleyball­er des SV Salamander Türkheim endgültig beendet. Eben hatte Kapitän Fabian Scherer einen Angriff ins Aus gesetzt – und damit dem BSV 98 Bayreuth den ersten Satzgewinn gebracht (28:26). Das Spiel war damit zwar noch nicht beendet, für die Türkheimer stand jedoch fest, dass der Zug in Richtung Regionalli­ga damit abgefahren ist.

Denn bereits das erste Spiel in diesem Relegation­sturnier ging für die Hausherren verloren. Mit 0:3 Sätzen unterlagen sie im ersten Spiel des Turniers vor über 250 Zuschauern in der Sporthalle der Mittelschu­le dem SC Memmelsdor­f. So deutlich, wie es das Ergebnis letztlich ausdrückte, war es jedoch nicht zwischen dem Vizemeiste­r der Bayernliga Süd und dem Dritten der Bayernliga Nord (Memmelsdor­f den Platz des Vizemeiste­rs der Nordstaffe­l ASV Regenstauf ein, der auf eine Teilnahme und damit das mögliche Aufstiegsr­echt verzichtet hatte). Denn alle drei Sätze waren hart umkämpft, gingen jeweils in die Verlängeru­ng – und mit etwas Glück immer an die Oberfranke­n: 30:28, 26:24, 27:25.

„Zum Schluss hat uns etwas der Mumm gefehlt“, sagte Türkheims Spielertra­iner zum ersten Spiel. Trotz der lautstarke­n Anfeuerung, trotz des Außenseite­rstatus’ – die Türkheimer wirkten nervös. „Vor dem Spiel waren schon alle mit Leichenges­ichtern in der Kabine. Wir waren alle unglaublic­h nervös, keiner wollte einen Fehler machen“, beschrieb Kapitän Fabian Scherer die Stimmung vor dem ersten Spiel. „Ein Relegation­sturnier um den Aufstieg, noch dazu in Türkheim – das ist halt doch etwas Spezielles.“

Die Türkheimer hielten gegen den SC Memmelsdor­f dennoch gut dagegen. Kaum einmal, dass sich eine der beiden Mannschaft mit drei Punkten absetzen konnte. Es ging hin und her, mit dem letztlich besseren Ende für Memmelsdor­f.

Entspreche­nd war die Chance der Türkheimer auf den Aufstieg nur noch theoretisc­her Natur. „Wir müssten jetzt 3:0 gegen Bayreuth gewinnen – und Bayreuth im letzten Spiel dann wieder 3:0 gegen Memmelsdor­f. Und dann müsste auch noch das Ballverhäl­tnis für uns sprechen“, fasste Scherer die Ausgangsla­ge vor dem zweiten Spiel zusammen. „Jetzt haben wir wirklich gar nichts mehr zu verlieren.“

Das merkten dann auch die Favoriten aus Bayreuth. Der Relegant aus der Regionalli­ga wurde im ersten Satz Zeuge des Türkheimer Willens. Denn die Hausherren gaben keineswegs geschlagen und boten den Oberfranke­n Paroli – erneut bis in die Verlängeru­ng des ersten Satzes. Als dieser dann jedoch mit 28:26 an Bayreuth ging, war die Luft letztlich raus. „Danach sind wir gar nicht mehr ins Spiel reingekomm­en“, sagte Robert Frey. In den folgenden beiden Sätzen nutzte Bayreuth seine Überlegenh­eit am Netz und die moralische Delle der Türkheimer aus und setzte sich jeweils klar mit 25:16 und 25:17 durch.

Bayreuth setzte sich am Ende auch gegen den SC Memmelsdor­f mit 3:1 (19:25, 25:21, 25:16, 25:19) durch und darf sich über den Klassich senerhalt in der Regionalli­ga SüdOst freuen. Was den Türkheimer­n von diesem Turnier bleibt, ist die Erinnerung an eine starke Saison und ein stimmungsv­olles Relegation­sturnier. „Was die Fans heute veranstalt­et haben, war schon der Wahnsinn“, waren sich Scherer und Frey einig.

 ??  ?? Es hat nicht gereicht für den SV Salamander Türkheim um Spieletrai­ner Robert Frey (oranges Trikot). Seine Mannschaft musste sich im Relegation­sturnier dem SC Memmelsdor­f und dem BSC 98 Bayreuth (schwarze Trikots) geschlagen geben.
Es hat nicht gereicht für den SV Salamander Türkheim um Spieletrai­ner Robert Frey (oranges Trikot). Seine Mannschaft musste sich im Relegation­sturnier dem SC Memmelsdor­f und dem BSC 98 Bayreuth (schwarze Trikots) geschlagen geben.
 ?? Fotos: Michael Lindemann ?? Mit viel Applaus wurden die Türkheimer nach ihrem zweiten Spiel von den Zuschauern verabschie­det.
Fotos: Michael Lindemann Mit viel Applaus wurden die Türkheimer nach ihrem zweiten Spiel von den Zuschauern verabschie­det.

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