Kind für Vergewaltigungen angeboten
Hauptbeschuldigter gesteht. Auch Mutter des Jungen war beteiligt
Freiburg Nach dem jahrelangen sexuellen Missbrauch eines Kindes bei Freiburg hat der Hauptbeschuldigte vor Gericht die Taten gestanden. Der heute neun Jahre alte Junge sei mehr als zwei Jahre lang von mehreren Männern und auch von ihm selbst sexuell missbraucht worden, sagte der 39-Jährige am Mittwoch vor dem Landgericht Freiburg.
Er und seine Lebensgefährtin, die 47 Jahre alte Mutter des Kindes, hätten den Jungen für Vergewaltigungen im Internet angeboten und mehreren Männern hierfür überlassen. Sie hätten dafür Geld erhalten. Einer der Männer habe mehrere zehntausend Euro bezahlt.
Der 39-Jährige und die Mutter des aus Staufen bei Freiburg stammenden Kindes gelten als Hauptbeschuldigte. Zudem sind sechs Männer aus dem In- und Ausland angeklagt. „Ich möchte, dass Leute aus dem Verkehr gezogen werden, die dort hingehören, wo ich auch bin“, sagte der Stiefvater, der in Untersuchungshaft sitzt. Es habe von 2015 bis Herbst 2017 schätzungsweise mehr als 60 Taten gegeben, sagte der Mann. Der Junge habe die ihm unbekannten Männer im Freien, in der eigenen Wohnung oder in angemieteten Ferienwohnungen treffen müssen. Er selbst habe sich ein Mal pro Woche an dem Kind vergangen. „Dazwischen haben wir gelebt wie eine ganz normale Familie.“Der 39-Jährige ist wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestraft. Der Prozess gegen ihn und die Mutter des Kindes beginnt am 11. Juni in Freiburg. Am Mittwoch sagte er als Zeuge im ersten Prozess des Missbrauchsfalls aus. Angeklagt ist ein 41 Jahre alter Deutscher. Er hat gestanden, den Jungen zwei Mal vergewaltigt zu haben.