Worauf Sie achten sollten, damit die Rente später zum Leben reicht
Ich habe ein Problem, ein ziemlich großes sogar: Ich schiebe gerne auf. Bügelwäsche kann ich tagelang ignorieren – selbst dann, wenn der Stapel so groß wird, dass er sich schon bedrohlich zur Seite neigt. Mit meiner Steuererklärung bin ich immer mindestens ein Jahr im Rückstand, irgendwie ist einfach nie Zeit dafür. Prokrastination nennen Fachleute dieses Phänomen. Angeblich kann es sogar krank machen. So schlimm ist es bei mir noch nicht. In unangenehme Situationen bringt es mich trotzdem.
Zum Beispiel beim Tanken. Niemals würde ich vorzeitig an die Zapfsäule fahren, also bevor die Tanknadel in den Reservebereich absinkt. Stattdessen zögere ich die unausweichliche Fahrt jeden Tag heraus, auch dann noch, wenn die Tankanzeige bereits tieforange leuchtet. Meistens geht das gut – abgesehen von den quälenden Minuten, wenn der Tank fast leer ist und die Anzeige nicht mehr nur warnend leuchtet, sondern plötzlich aufgeregt blinkt. Ich vermute, die meisten Menschen bekommen diesen Anblick niemals zu Gesicht. Ich dagegen jeden Monat.
Die gute Nachricht: Bisher habe ich es immer rechtzeitig zur Tankstelle geschafft, auf freier Strecke stehen geblieben bin ich noch nie. Allerdings habe ich ein weiteres Problem: Ich bin ein wenig vergesslich. Es kann also vorkommen, dass ich in letzter Minute an die Zapfsäule rolle, den Tank volllaufen lasse – und erst dann feststelle, dass ich mein Portemonnaie vergessen und kein Geld dabei habe, weder bar noch elektronisch.
Zum Glück gibt es offenbar Menschen, die ganz ähnlich ticken. Denn eine nette Mitarbeiterin in der Tankstelle ließ mich tatsächlich anschreiben. Obwohl ich ihr mangels Geldbörse nicht einmal ein Pfand dalassen konnte. Vom Aufschieben kann ich trotzdem nicht ablassen. Noch nicht. Vielleicht ab morgen.