Lärmschutzwand ist passé
Vier Meter hohe Mauer im Bereich der Pestalozzistraße in Babenhausen wird doch nicht gebaut
Babenhausen Woran selbst die Babenhauser Markträte vor rund einem Vierteljahr noch nicht glauben wollten, ist nun Realität: Die von Behörden geforderte rund vier Meter hohe Lärmschutzwand entlang des zukünftigen Parkplatzes östlich der Babenhauser Pestalozzistraße muss nicht zwingend gebaut werden. Ein neues Schallschutzgutachten, aber auch eine Regel für die Nutzung des Platzes brachten Pläne für eine solche Mauer zu Fall.
In zahlreichen Sitzungen hatte sich der Marktrat mit der Änderung des Bebauungsplans „B 3 – Südlich des Sportplatzes“befasst. Letztlich fehlte nur noch eine Lösung für das Immissionsproblem, das von dem derzeit noch provisorisch angelegten Parkplatz ausgeht. Das Landratsamt hatte gefordert, die „schalltechnischen Untersuchungen“zu überarbeiten. Ein neues Gutachten liegt vor. Laut Miriam Voit vom beauftragten Planungsbüro wurde nicht zuletzt in der Marktratssitzung im Dezember festgehalten, dass eine „Lärmschutzwand aus städtebaulichen Gründen als nicht vertretbar angesehen wurde“. Deshalb habe ein Gutachter überprüft, inwiefern es zu einer Verbesserung führen könnte, wenn die westliche Parkplatzhälfte nach 22 Uhr teils nicht genutzt wird.
Das Gutachten kommt zum Ergebnis, dass die Richtwerte, trotz einer Lärmschutzwand, nachts im Obergeschoss der angrenzenden Gebäude überschritten würden. Das würde zusätzliche „passive Lärmschutzmaßnahmen“ erfordern. Durch eine teilweise Nichtnutzung der Parkplatzhälfte nach 22 Uhr könnten die Immissionswerte dagegen eingehalten werden. Insgesamt 18 Veranstaltungen pro Jahr sind von der Regelung befreit, davon maximal zehn nichtsportliche. Schulische Veranstaltungen fallen nicht unter das Kontingent.
Nur Ilona Keller hegte Zweifel an der Umsetzbarkeit der 22-Uhr-Regel und stimmte dieser und darauf basierenden Folgebeschlüssen als einzige Rätin nicht zu. Bürgermeister Otto Göppel zeigte sich froh, dass die Lärmschutzwand nicht gebaut werden muss. Ob die zeitlich begrenzte Sperrung der westlichen Parkflächen mittels Schranken erfolgen wird, sei noch offen.