Da hilft nur Abrüstung
Den absurden Subventions-Streit zwischen Boeing und Airbus muss man sich so vorstellen: Da sitzen zwei Zuschuss-Übeltäter im Glashaus, wissend, dass jeder von Beiden staatlich unterstützt wird.
Dennoch werfen sowohl Boeingals auch die Airbus-Provokateure Steine. Entsprechend ramponiert sieht das Glashaus aus. Und der Zwist dauert so lange, dass die Steinewerfer kaum noch Scheiben finden, die sie zerdeppern können.
Kurzum: Das unwürdige Schauspiel muss aufhören. Dies würde den Managern Geld und Nerven sparen. Denn Airbus wie Boeing werden indirekt und direkt vom Staat verwöhnt. Die Amerikaner lassen hier etwa gerne unerwähnt, dass der Jumbojet 747 aus einem militärischen und damit staatlich unterstützen Flugzeug-Programm entwickelt wurde. Und was AirbusManager verharmlosend „Entwicklungskosten-Zuschüsse“nennen, sind Subventionen, auch wenn sie als Darlehen zurückgezahlt werden müssen. Der zivile Flugzeugbau „ist ein politisches Geschäft, ob wir das wollen oder nicht“, hat schon 1993 Jürgen Schrempp erkannt. Damals war der spätere Daimler-Boss noch Chef des Flugzeugbauers Dasa.
So spricht vieles für eine Abrüstungsrunde im Glashaus. Airbusund Boeing-Manager müssen an den Verhandlungstisch zurückkehren und auf diese Weise einen für alle teuren Luftfahrt-Handelskrieg mit dem Einheizer Trump verhindern.
Der Markt ist groß genug für beide Konzerne. Am Ende müssen die Airbus- und Boeing-Chefs Regeln vereinbaren, in welcher Form und Höhe Staats-Zuschüsse in Ordnung sind. Eine subventionsfreie Luftfahrtbranche ist eine Illusion.