Mit Photovoltaik und Stromspeicher unabhängiger werden
Wer den Strom selbst verbraucht, kann auf lange Sicht viel Geld sparen. Und auch ein Akku kann sich lohnen
Eine Photovoltaikanlage ist für Hausbesitzer nach wie vor eine lohnende Investition – auch wenn sie für den Strom, den sie ins Netz einspeisen, nur relativ wenig Geld bekommen. Der Grund: Die Kosten für den selbstproduzierten Solarstrom liegen dank gesunkener Preise für Photovoltaik-Module mittlerweile nur noch bei zehn bis 13 Cent pro Kilowattstunde, während der Energieversorger knapp 30 Cent dafür in Rechnung stellt. Bei der Frage, ob man sich eine Solaranlage leistet, ist die Frage, wie viel eigenen Solarstrom der Hausbesitzer nutzen kann, entscheidend.
Daher sollte sich die Größe der Anlage ungefähr am eigenen Stromverbrauch orientieren. Ange- ein Vier-PersonenHaushalt benötigt im Jahr 4000 Kilowattstunden Strom, dann sollte eine Anlage mit einer Spitzenleistung von ungefähr vier bis fünf Kilowatt auf dem Dach installiert werden – das entspricht einer PV-Modul-Fläche von rund 30 Quadratmetern. Berücksichtigt werden sollte auch, ob Warmwasser, Heizung oder Elektro-Auto mitversorgt werden.
Mit der PV-Anlage allein kann im angegebenen Beispiel der Stromverbrauch zu 30 Prozent gedeckt werden. Durch den Einbau eines Batteriespeichers kann der Anteil des Solarstroms am gesamten benötigten Strom auf 60 Prozent oder mehr erhöht werden. Längst sind alltagstaugliche Systeme auf dem Markt.
Wie wirtschaftlich die Investition in einen Batteriespeicher ist, hängt von der weiteren Strompreisentwicklung ab. Und die kann nienommen, mand vorhersagen. Steigen die Stromkosten jährlich um drei bis vier Prozent, so wie bislang im langjährigen Mittel, haben sich die Ausgaben für den Stromspeicher innerhalb der Lebensdauer der Batterie amortisiert. Selbst wenn sich die Strompreise auf dem heutigen Niveau stabilisieren würden, lohnt sich ein Stromspeicher meistens.
Die Lebensdauer von Photovoltaik-Modulen liegt übrigens bei rund 30 Jahren – sofern man sich nicht für Billigprodukte entschieden hat, die oft deutlich früher ersetzt werden müssen. Auch hier lohnt es sich also, auf Qualität zu setzen und sich von einem erfahrenen Fachmann beraten zu lassen.
Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!