Bernhard Pohl gibt sich nach Schlappe kämpferisch
Der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler kritisiert Absprachen „hintenrum“
Kaufbeuren/Gersthofen Der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl gibt sich trotz der Schlappe bei der schwäbischen Delegiertenversammlung der Freien Wähler (FW) in Gersthofen kämpferisch. Pohl war (wie berichtet) auf der schwäbischen Kandidatenliste für die Landtagswahl nur auf Position acht und damit deutlich schlechter als noch 2013 platziert worden. Er werde davon unbeeindruckt um den Wiedereinzug in den Landtag kämpfen, sagte Pohl gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.
Es sei kein leichtes Unterfangen, eines der voraussichtlich drei Mandate für die Freien Wähler zu erringen – „ich werde die Flinte aber nicht ins Korn werfen“. Zumal der Listenplatz allein nicht entscheidend für das Abschneiden sei.
„Diese Versammlung ist alles andere als fair verlaufen“, kritisierte Pohl gestern offen und zielte dabei auf einzelne FWVertreter aus dem Raum Oberallgäu und Augsburg. Konkret stört sich der 53-Jährige an Absprachen, die einzelne Gruppierungen „hintenrum“und entgegen früherer Vereinbarungen getroffen hätten. Dies habe dazu geführt, dass die drei schwäbischen FW-Landtagsabgeordneten weiter hinten landeten als angemessen: Leopold Herz (Oberallgäu) auf Position vier, Johann Häusler (Augsburg) auf fünf und er selbst auf Platz acht. „Hier fehlt es allgemein an Wertschätzung“, ärgert sich der 53-jährige Haushaltsexperte der Freien Wähler. „Was soll man sagen, wenn ein paar Telefonate mehr zählen als fünf Jahre Arbeit im Landtag?“
Besonders getroffen hat Pohl offenbar, dass sein früherer Mitarbeiter Dr. Fabian Mehring (29, Augsburg), gegen ihn in den Ring gestiegen und als Neuling auf Anhieb auf Platz drei gelandet war.
Auch die direkten Kampfabstimmungen um die folgenden Listenplätze entschieden laut Versammlungsteilnehmern andere Mitglieder für sich.
Letzten Endes fechte ihn dies jedoch nicht an, sagt Bernhard Pohl: „Ich habe meinen Auftrag vom Wähler. Er hat es verdient, das Angebot zu haben, mich in den Landtag zu wählen.“
„Diese Versammlung ist alles andere als fair verlaufen“