Vandalismus ist am Mindelsee ein großes Problem
Jetzt mussten sogar die Toiletten geschlossen werden. Die Stadt rätselt noch, wie sie die Sachbeschädigungen am Badeweiher in den Griff bekommen kann. Ein neuer Steg wird da zum Randthema
Mindelheim Stadträtin Christel Lidel hat für die Bürgergemeinschaft beantragt, dass die Stadt in den Mindelsee einen Badesteg baut. Begründung: Der See im Norden von Mindelheim ist stark veralgt. Für viele Menschen sei es unangenehm, durch die Pflanzen zu waten. Zwar zeigten sich die Kollegen im Bauausschuss aufgeschlossen. Ob der Steg allerdings gebaut werden kann, steht derzeit noch nicht fest.
Bürgermeister Stephan Winter sagte, „wir können einen solchen Badesteg nicht einfach bauen, weil uns der Baggersee gar nicht gehört“. Zuerst müsse die Stadt mit dem Eigentümer Kontakt aufnehmen. Auch habe das Gewässer so seine Tücken. Der Wasserstand schwankt um die vier Meter, weil der Baggersee vom Grundwasser gespeist wird. Ein fest montierter Steg kann also mal im Trockenen stehen, mal überschwemmt sein.
Das Algenproblem ist der Stadt bekannt. „Aber es gibt kein probates Mittel gegen Algenwachstum“, sagte Winter. Eine Rodung wäre denkbar, aber nach ein paar Wochen wäre der Erfolg wieder dahin.
Manfred Schuster schlug vor, einen schwimmenden Steg auf leeren Ölfässern zu bauen, um so den „Tidenhub“auszugleichen. Wolfgang Streitel (CSU) unterstützte den Antrag und bat darum, auch gleich noch zwei Umkleidekabinen aufzustellen. Das wiederum führte zu einer Grundsatzdiskussion. Will die Stadt das Gebiet am Baggersee aufwerten und so Gefahr laufen, dass das Freibad für viele Mindelheimer weniger attraktiv wird? Diese Befürchtung hegt Josef Doll (Grüne). Winter hingegen sieht in zwei Umkleidekabinen noch keine wesentliche Qualitätssteigerung. Die Wassertemperatur sei im Mindelheimer Norden einfach viel niedriger als im Freibad. Thomas Schnabel (CSU) wies auf die WC-Container hin, die derzeit nicht genutzt werden können. Die hat die Stadt bewusst abgesperrt.
Michael Egger von der Bauverwaltung sagte: „Wir haben große Probleme mit Vandalismus.“Scheiben werden eingeschlagen, sogar Leitungen herausgerissen. Die Stadtverwaltung hat derzeit noch keine Lösung, wie verhindert werden kann, dass die Toiletten eine Woche nach der Sanierung nicht wieder beschädigt werden. „Ich weiß nicht, was in diesen Leuten vor sich geht“, so Egger. Würde am Mindelsee ein Campingplatz entstehen, wären dort immer Menschen und Vandalismus kein Thema mehr, argumentierte der Rathauschef. Dass Mindelheim schon seit Längerem nach einem Standort für Camper sucht, ist ein offenes Geheimnis. Vor Jahren waren sogar Pläne für ein Feriendorf am Mindelsee im Stadtrat behandelt worden. Daraus wurde aber nichts.
Der Wasserstand schwankt stark