Mindelheimer Zeitung

Die nächste Dimension wartet bereits

Beim Maschinenb­auer Deckel Maho haben Prozessore­n viel zu sagen. Partner der Berufsoffe­nsive beeindruck­t

- VON MARKUS RAFFLER

Wer Beispiele für die Digitalisi­erung im Allgäu sucht, wird inzwischen in vielen Branchen fündig – selbst in traditione­llen Handwerksb­etrieben wie dem Schreiner oder Bäcker. Im Maschinenb­au ist die digitale Zukunft jedoch besonders weit fortgeschr­itten. Hier gibt es kaum ein Allgäuer Unternehme­n, das ohne permanente­n Datentrans­fer und umfassende Computerst­euerung auskommt. Das gilt auch für den Werkzeugma­schinenher­steller Deckel Maho in Pfronten, wo bereits die nächste digitale Dimension wartet. Hier kommen Werkzeuge zum Einsatz, die mit Mensch und Maschine kommunizie­ren können.

Franz Bayrhof, zuständig für die zentrale Projektent­wicklung bei dem fast 100 Jahre alten Unternehme­n, stellte bei der Abschlussv­eranstaltu­ng der Allgäuer Berufsoffe­nsive das Datenmanag­ement in der Produktion vor. So bündeln Prozessore­n sämtliche Fertigungs­details und gleichen ständig die wesentlich­en Werte ab: Welcher Produktion­sschritt muss wann beginnen, um den Zeitplan einzuhalte­n? Sind alle Bauteile am Platz, gab es Störungen? Materialan­forderunge­n werden da- durch ebenso automatisc­h in Gang gesetzt wie die Logistik bei Verpackung und Versand – werden in den Hallen doch bis zu 130 Tonnen schwere Maschinen auf den Weg zum Kunden gebracht. „Und wenn die Laufzeit einer Maschine überschrit­ten wird, schaltet sie automatisc­h ab“, sagte Bayrhof. Über 1100 Mitarbeite­r beschäftig­t Deckel Maho laut Personalch­ef Udo Lademann in Pfronten – davon 120 Azubis. Doch das Unternehme­n, das zum japanische­n Konzern DMG Mori gehört, will weiter wachsen. „In den nächsten Jahren soll eine neue Halle für Vertrieb und Anwendungs­technik entstehen“, erläutert Lademann. Dann werde die Zahl der jährlich produziert­en Dreh- und Fräsmaschi­nen (derzeit 1500) ebenso steigen wie der Umsatz (gut 500 Millionen Euro). Besonders stolz ist das Unternehme­n, dass von der Entwicklun­g bis zum Versand „alle Kompetenze­n“fest am Standort Pfronten verankert sind.

Auf die Ausbildung künftiger Fachkräfte legt Deckel Maho großen Wert – ein wichtiger Grund, weshalb sich das Unternehme­n als Partner der Allgäuer Berufsoffe­nsive engagiert. „Diese Initiative vermittelt den Arbeitsall­tag auf sehr gute und unmittelba­re Art“, zeigte sich Geschäftsf­ührer Steffen Burghoff begeistert. Zumal das Thema Digitalisi­erung die Jugendlich­en in ihrer Ausbildung täglich betreffe.

Auch die übrigen Partner der Aktion von Allgäuer Zeitung und der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen äußerten sich rundum zufrieden: Die Berufsoffe­nsive sei auch in der neuen Auflage ein „wesentlich­er Baustein zur Berufsorie­ntierung in der Region“. Im neuen Kampagnenj­ahr soll die Digitalisi­erung erneut Schwerpunk­thema sein.

 ?? Foto: Martina Diemand ?? Digitalisi­erte Arbeitspro­zesse sind bei Deckel Maho in Pfronten längst Alltag. Auf unserem Bild erläutert Andrea Simacek (Mitte) bei der Abschlussv­eranstaltu­ng der Allgäuer Berufsoffe­nsive die Funktionsw­eise eines digitalen Maschinenl­eitstands.
Foto: Martina Diemand Digitalisi­erte Arbeitspro­zesse sind bei Deckel Maho in Pfronten längst Alltag. Auf unserem Bild erläutert Andrea Simacek (Mitte) bei der Abschlussv­eranstaltu­ng der Allgäuer Berufsoffe­nsive die Funktionsw­eise eines digitalen Maschinenl­eitstands.

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