Die nächste Dimension wartet bereits
Beim Maschinenbauer Deckel Maho haben Prozessoren viel zu sagen. Partner der Berufsoffensive beeindruckt
Wer Beispiele für die Digitalisierung im Allgäu sucht, wird inzwischen in vielen Branchen fündig – selbst in traditionellen Handwerksbetrieben wie dem Schreiner oder Bäcker. Im Maschinenbau ist die digitale Zukunft jedoch besonders weit fortgeschritten. Hier gibt es kaum ein Allgäuer Unternehmen, das ohne permanenten Datentransfer und umfassende Computersteuerung auskommt. Das gilt auch für den Werkzeugmaschinenhersteller Deckel Maho in Pfronten, wo bereits die nächste digitale Dimension wartet. Hier kommen Werkzeuge zum Einsatz, die mit Mensch und Maschine kommunizieren können.
Franz Bayrhof, zuständig für die zentrale Projektentwicklung bei dem fast 100 Jahre alten Unternehmen, stellte bei der Abschlussveranstaltung der Allgäuer Berufsoffensive das Datenmanagement in der Produktion vor. So bündeln Prozessoren sämtliche Fertigungsdetails und gleichen ständig die wesentlichen Werte ab: Welcher Produktionsschritt muss wann beginnen, um den Zeitplan einzuhalten? Sind alle Bauteile am Platz, gab es Störungen? Materialanforderungen werden da- durch ebenso automatisch in Gang gesetzt wie die Logistik bei Verpackung und Versand – werden in den Hallen doch bis zu 130 Tonnen schwere Maschinen auf den Weg zum Kunden gebracht. „Und wenn die Laufzeit einer Maschine überschritten wird, schaltet sie automatisch ab“, sagte Bayrhof. Über 1100 Mitarbeiter beschäftigt Deckel Maho laut Personalchef Udo Lademann in Pfronten – davon 120 Azubis. Doch das Unternehmen, das zum japanischen Konzern DMG Mori gehört, will weiter wachsen. „In den nächsten Jahren soll eine neue Halle für Vertrieb und Anwendungstechnik entstehen“, erläutert Lademann. Dann werde die Zahl der jährlich produzierten Dreh- und Fräsmaschinen (derzeit 1500) ebenso steigen wie der Umsatz (gut 500 Millionen Euro). Besonders stolz ist das Unternehmen, dass von der Entwicklung bis zum Versand „alle Kompetenzen“fest am Standort Pfronten verankert sind.
Auf die Ausbildung künftiger Fachkräfte legt Deckel Maho großen Wert – ein wichtiger Grund, weshalb sich das Unternehmen als Partner der Allgäuer Berufsoffensive engagiert. „Diese Initiative vermittelt den Arbeitsalltag auf sehr gute und unmittelbare Art“, zeigte sich Geschäftsführer Steffen Burghoff begeistert. Zumal das Thema Digitalisierung die Jugendlichen in ihrer Ausbildung täglich betreffe.
Auch die übrigen Partner der Aktion von Allgäuer Zeitung und der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen äußerten sich rundum zufrieden: Die Berufsoffensive sei auch in der neuen Auflage ein „wesentlicher Baustein zur Berufsorientierung in der Region“. Im neuen Kampagnenjahr soll die Digitalisierung erneut Schwerpunkthema sein.