Das Ziel: Wohnen und Arbeiten im Schloss
Bad Grönenbach beauftragt Firma mit der weiteren Entwicklung des Areals
Bad Grönenbach Im Hohen Schloss in Bad Grönenbach wohnen oder arbeiten – diese Vision könnte bald Wirklichkeit werden. Grund hierfür ist, dass der Marktgemeinderat jetzt die Firma JaKo Baudenkmalpflege mit der weiteren Entwicklung des Schlossareals beauftragt hat.
Der Vorteil dieser Zusammenarbeit liegt für Bürgermeister Bernhard Kerler darin, dass die JaKo aus dem benachbarten
Rot an der Rot ein Gesamt- dienstleistungspaket mit Planung, Projektentwicklung, Investorensuche, Gebäudesanierung und Hausverwaltung anbietet.
Laut dem Bürgermeister hat die Marktgemeinde 1996 das Schlossareal vom Kloster Ursberg gekauft. Die Klosterschwestern waren zuvor fast 100 Jahre Betreiber und Inhaber des Hohen Schlosses. In den vergangenen 22 Jahren ist es nicht gelungen, das Schloss einer neuen Nutzung zuzuführen. Allerdings wurde auf Beschluss des Marktrats die Bausubstanz mit kleineren Sanierungsmaßnahmen gesichert.
Die Firma JaKo hat nun ein Jahr Zeit, ein Nutzungs- und Sanierungskonzept für das Schloss und das Ringeisenhaus zu entwickeln. Laut Architekt Burkhard Günther, der im Auftrag des Marktrats in den vergangenen drei Jahren die Voruntersuchungen vorangetrieben und vervollständigt hat, müssen dabei Brandschutz und Barrierefreiheit (Einbau eines Aufzugs) mit dem Denkmalschutz in Einklang gebracht werden. Letztlich geht es um ein großes Areal mit 4200 Quadratmetern Nutzfläche und mehr als 180 Zimmern. Nach Günters Worten gibt es kaum Investoren, die das Objekt in seiner vollen Größe nutzen können. Eine Aufteilung auf mehrere Nutzer sei daher sinnvoll. „Jemand zu finden, der 20 Millionen Euro investiert, ist nicht das Problem. Man braucht jemand, der Emotionen für das Schloss und dessen Geschichte entwickeln kann“, sagt der Architekt.
Für JaKo-Geschäftsführer Bernd Jäger ist klar, dass man die Planung mit den Wünschen von potenziellen Investoren in Einklang bringen muss. Erste positive Gespräche habe es bereits gegeben. Mit Blick auf die Historie meint der Geschäftsführer, dass man im Schloss die repräsentative Nutzung in den Vordergrund stellen könnte. Der öffentliche Charakter des markanten Baus soll nach Möglichkeit auch erhalten bleiben. „Es sollten weiterhin möglichst viele Leute Zugang zum Schloss haben.“Rathauschef Kerler betont, dass die Marktgemeinde weiter Interesse habe, ein Stockwerk zu nutzen, um Ausstellungen, Trauungen und Ähnliches anbieten zu können. Reine Wohnnutzung könnte nach Ansicht
In einem Jahr soll ein Konzept vorliegen
Die Sanierung könnte 2020 starten
Jägers im Ringeisenhaus stattfinden. Im Schloss könnten repräsentatives Wohnen, Büroräume und Verwaltung im Fokus stehen.
Als Zielsetzung nannte Kerler, dass es im Frühjahr 2020 mit der Sanierung und Umnutzung des Areals losgehen könnte. Bis dahin sollen die Zufahrtswege ausgebaut sein. Dies umfasst den Ausbau der Pappenheimer Straße und die Entschärfung der Kuppe an der Rothensteiner Straße.