„Grindel neigt zum Populismus“
Rummenigge setzt Kritik fort
München Karl-Heinz Rummenigge hat die Kritik an DFB-Präsident Reinhard Grindel erneuert und ihm Populismus vorgeworfen. „Ich habe grundsätzlich ein gutes Verhältnis zu Herrn Grindel. Aber er neigt zum Populismus, um öffentlich Beifall zu bekommen. Das hängt womöglich damit zusammen, dass er nicht aus dem Fußball, sondern der Politik kommt“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern in der Sport Bild.
„Das Zweite ist: Sein Twittern irritiert die gesamte Fußballbranche“, führte Rummenigge aus. „Er sollte eben nicht sofort seine Dinge online kundtun. Das war auch beim Özil-Foto mit Erdogan der Fall: Das Bild war zehn Minuten auf dem Markt, da wurde von Grindel auch schon gezwitschert.“Ausweichend antwortete Rummenigge auf die Frage, ob Grindel weiter DFB-Präsident bleiben könne. „Jetzt ist es in den nächsten Wochen zunächst einmal wichtig, die Kräfte zu bündeln, damit Deutschland die EM 2024 bekommt“, sagte Rummenigge.
Generell fehlt es Rummenigge in der Verbandsführung an Professionalität. „Der DFB besteht aus 21 Landesverbänden. Das waren und sind Amateure. Was wir allerdings früher hatten: Profis an der Spitze des DFB“, sagte der 62-Jährige. „Wenn ich an Gerhard Mayer-Vorfelder erinnern darf, oder an Wolfgang Niersbach. Wir brauchen im Präsidium Leute mit professionellem Fußball-Verstand.
Unterdessen hat der DFB bei seinem Krisenmanagement in der Agentur Hering Schuppener ein PR-Unternehmen aus der Wirtschaft hinzugezogen. Dies berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Mittwoch. In einer Stellungnahme des DFB heißt es: „Ein externer Schulterblick gehört zum Umgang mit solchen Themen. Es handelt sich dabei lediglich um ein zeitlich begrenztes, wirtschaftlich sehr überschaubares Beratungsmandat.“Das Unternehmen berät auch VW im Diesel-Skandal. Der DFB war nach dem Fall Mesut Özil massiv in die Kritik geraten.