Zu teuer, zu stressig, zu anonym
Markt Rettenbach In der Stadt leben, das hört sich für mich unvorstellbar an. Wenn man auf einem Dorf aufgewachsen ist, weiß man die vielen Vorteile, die das Dorf bietet, eindeutig zu schätzen. In der Stadt ist vieles nicht so schön wie auf dem Dorf. Da ist zum einen die Lebensqualität: Die nimmt in der Stadt durch den ständigen Lärm, dem man dort ausgesetzt ist, ab. In Städten fahren Verkehrsmittel fast überall, auch Menschen sind immer da all das führt zu Lärm. Ruhe findet man meist nur selten und dann auch nur sehr wenig, da alles auf geballtem Raum stattfindet.
Womit wir beim nächsten Punkt der Lebensqualität wären: dem Stress in der Stadt. In der Stadt zu leben, bedeutet in vielerlei Hinsicht großen Stress, der schon für manche vor dem ersten Kaffee beginnt und erst vor dem Schlafengehen endet. Stress kann in einer Stadt sogar schon der Besuch beim Bäcker sein. Oder der Weg durch die Menschenmassen zur Schule oder zur Arbeit. Und das kann im schlimmsten Fall sogar die Gesundheit beeinträchtigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Kosten, die beim Stadtleben anfallen. Meist sind die Wohnungen überteuert und Preis und Leistung stehen in keinerlei Verhältnis. In der Stadt zu leben, ist deswegen für viele Menschen nicht mehr möglich. Selbst wenn sie das unbedingt wollen, scheitert es am Grundeinkommen. Vielleicht liegt das Problem aber auch an der Wohnungsnot, die in vielen Städten herrscht. Selbst für schäbige oder viel zu kleine Wohnungen können Vermieter sehr viel Geld verlangen, da das Stadtleben bei jungen Menschen immer noch sehr beliebt ist.
Auch die artgerechte Haustierhaltung ist in der Stadt kaum möglich. Manche können in ihrer Stadtwohnung gar kein Haustier halten.
Natürlich sollen sich auch die Menschen wohlfühlen, aber auch das ist nicht immer der Fall: Es ist schwer, sich in der Stadt wohlzufühlen, wenn man Anonymität nicht sehr gern mag. In einer Stadt kennt man oft nicht viele Menschen. Natürlich hat man Freunde und Kontakte durch verschiedene Aktivitäten. Trotzdem ist dieses Zusammenleben nicht vergleichbar mit dem Zusammenhalt auf dem Land. In der Stadt fehlt schon allein das freundliche Hallo, wenn man jemandem auf der Straße begegnet. Auf dem Dorf sagt man das auch dann, wenn man jemanden nicht näher kennt.
Die meisten Dorfbewohner kennt man aber ohnehin und das bringt definitiv Vorteile mit sich: Nachbarn passen auf Haustiere oder das Haus auf, wenn man im Urlaub ist. Kennt man jemanden in einem Dorf nicht, lernt man die Person spätestens auf dem nächsten Dorffest kennen. In einer Stadt ist dies meist nicht so einfach, da man nicht immer so herzlich aufgenommen wird. Wenn man auf dem Land aufgewachsen ist, kehrt man dorthin auch meistens zurück, weil man weiß, was das Beste ist.