Chinas Frauen wehren sich
Prominente Männer unter Belästigungs-Verdacht
31. Veranstaltung
Lotto:
2 - 22 - 25 - 32 - 45 - 46, Superzahl: 2 Klasse 1: unbesetzt (Jackpot 5 199 411,20 Euro); Klasse 2: unbesetzt (782 483,70 Euro); Klasse 3: 26 082,70 ¤; Klasse 4: 5 697,60 ¤; Klasse 5: 251,40 ¤; Klasse 6: 56,50 ¤; Klasse 7: 26,30 ¤; Klasse 8: 12,20 ¤; Klasse 9: 5,00 Euro.
Spiel 77: 1102310
Klasse 1: unbesetzt (346492,70 Euro). Peking Ein TV-Star, ein Pilot, ein Journalist, ein Umweltaktivist: Das sind nur einige Beispiele für einflussreiche Männer, die im bislang größten Aufschrei der #MeToo-Bewegung in China in Verdacht geraten sind. Das Schlagwort ist Symbol einer weltweiten Bewegung, die auf sexuelle Belästigungen aufmerksam macht und nun auch in der Volksrepublik spürbar an Kraft gewinnt.
Trotz erheblicher Zensur und Polizisten, die sich weigern, Anschuldigungen nachzugehen, sind innerhalb weniger Tage tausende Frauen mit Belästigungs- oder sogar Vergewaltigungsvorwürfen gegen Chefs oder Kollegen an die Öffentlichkeit gegangen. Die jüngste Welle der Empörung hat sich über Abt Xuecheng entladen, der sämtliche Anschuldigung zurückweist. Der Pekinger Mönch, der die Buddhistischen Vereinigungen Chinas führt, wird beschuldigt, mindestens sechs Nonnen zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben. Er habe den Frauen gesagt, dass der Geschlechtsverkehr Teil ihres Studiums der buddhistischen Lehre sei.
Im Zentrum des jüngsten Sturms steht auch Zhu Jun, ein Moderator des chinesischen Staatssenders
In einem anonymen Brief wird Zhu Jun beschuldigt, eine ehemalige Praktikantin in seiner Garderobe bedrängt zu haben. In einem weiteren Fall beschuldigt die Shanghaier Produzentin Yi Xiaohe einen bekannten Journalisten, sie sexuell belästigt zu haben. Obwohl sechs Frauen ähnliche Vorwürfe gegen Zhang Wen erheben, sagt er, dass alles einvernehmlich war. „Sich zu küssen und zu umarmen“sei doch ganz normal in der Branche. „Ein einziger Funke kann ein großes Feuer auslösen“, schreibt die Betroffene Yi Xiaohe.
Doch anders als in den USA und Europa, wo durch die MeToo-Bewegung eine breite öffentliche Debatte über sexuelle Belästigung losgetreten wurde, bemüht sich Peking, das Thema unter den Teppich zu kehren. Ein Magazin forderte seine Leserinnen dazu auf, ihre eigenen Geschichten von Übergriffen zu erzählen. Innerhalb von 24 Stunden wurde die Website mit mehr als 1700 Beiträgen gefüllt – und kurz darauf von der Zensurbehörde gesperrt. Der Suchbegriff „MeToo“gehört zu den am striktesten zensierten Begriffen auf Wechat, dem populärsten sozialen Netzwerk des Landes. Staatsmedien erhielten zudem Anweisung, nicht mehr über das Thema zu berichten. All das erinnert an die Bewegung der Fünf Schwestern. Die Feministinnen wollten vor drei Jahren Flugblätter gegen sexuelle Belästigung verteilen. Sie wurden festgenommen und über einen Monat lang eingesperrt.
Dass die Offiziellen wenig gelernt haben und ihnen die Kontrolle der öffentlichen Debatte wichtiger ist als der Imageverlust im Ausland, zeigt der Fall der Studentin Renée Ren. Wie die 26-Jährige berichtet, habe sie vergeblich versucht, eine Vergewaltigung durch einen Kommilitonen der Polizei zu melden. Die Beamten hätten sie aber davon abzuhalten versucht, Anzeige gegen den Studenten zu erstatten, worauf sie die Polizei der Küstenstadt Qingdao verklagte. Die Folge von Rens Protest: Sie und ihre Eltern wurden für sechs Tage von Beamten in einem Hotel festgehalten. Ihr Vater verlor seinen Job.