David gegen Goliath: Rammingen vs. Telekom
Der Streit um den Standort geht weiter: Gremium verweigert erneut Einvernehmen für Bau eines Funkmasten
Rammingen Die Gemeinde Rammingen und die Telekom werden wohl nicht mehr beste Freunde. Grund ist der Funkmast für die Handy-Versorgung. Zum x-ten Mal beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Thema und in diesem Falle mit einem Bauantrag der Telekom zur Errichtung eines Masten nördlich der Bahnlinie, mit dem Rammingen aber auch die Bahnlinie, sprich Züge der DB, versorgt werden sollen. Zankapfel ist nun eine Umplanung der Telekom und die damit verbundene Errichtung einer Brücke, welche die Telekom braucht, um ihren Masten zu erreichen.
Um die Hass-Liebe der beiden Kontrahenten zu verstehen, muss man die ganze Geschichte betrachten. Um das Funknetz zu verbessern suchte die Telekom längere Zeit den Standort für einen Funkmasten. Zunächst sollte dieser mitten im Ort auf einem Dach gebaut werden. Dies missfiel dem Gemeinderat aber auch Bürgern, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung befürchteten. Man wollte den Masten außerhalb des Ortes haben. Schließlich gab es drei mögliche Standorte.
Man einigte sich auf einen Platz nördlich der Bahnlinie, der weit genug von möglichen Baugebieten entfernt ist, aber die Versorgung beider Ortsteile gewährleistet. Der ins Auge gefasste Standort wurde auch von einem eingeschalteten Gutachter bestätigt.
Die Standortfestlegung zog sich natürlich zum Leidwesen der Telekom hin. Schließlich sollte der Mast auf gemeindlichen Grund gebaut werden.
Ohne Vorabinformation reichte nun die Telekom einen Bauantrag für den Funkmasten ein, allerdings befand sich dieser nun nicht mehr auf dem gemeindlichen Grund, son- dern auf dem Grundstück eines Privatmannes. Wie zu erfahren war, soll dieser beim Pachtzins um einiges billiger sein, als die Gemeinde Rammingen. Allerdings hat die Telekom gleich die Zufahrt zum Masten mitgeplant, die über gemeindlichen Grund führen wird. Und dabei wurde auch noch ein Brücklein über einen Wasserlauf vorgesehen.
Dies stieß den Gemeinderäten schon in der letzten Sitzung sauer auf, weil die Räte befürchteten, eines Tages für diese Brücke aufkommen zu müssen. Außerdem fehlten die Unterschriften der Anlieger. Der Bauantrag wurde damals zurückgestellt. Die Gemeinde schrieb an die Telekom und forderte diese auf, auf die Einwände einzugehen.
Das Großunternehmen reagierte nicht und somit musste der Gemeinderat sich nochmals mit dem Bauantrag beschäftigen. „Wenn wir heute
Drei mögliche Standorte standen zur Auswahl
Jetzt muss das Landratsamt entscheiden
nicht entscheiden, dann gilt dies als Zustimmung“, sagte Bürgermeister Anton Schwele zu seinen Räten.
Volker Schwarz fasste zusammen: „Wenn wir für die Brücke aufkommen müssen, dann lehnen wir ab.“Thomas Scharpf hatte ebenfalls keine gute Meinung vom Großunternehmen und warnte: „Wir wurden schon einmal von der Telekom über den Tisch gezogen.“Und auch Hans Zitzler hatte kein Verständnis.
Zweiter Bürgermeister Prof. Dr. Fritz Böckh meinte, man müsse zwei Dinge auseinanderhalten. Gegen den Standort habe man nichts, der geplante Zugang könne nicht an der Gemeinde bestimmt werden.
Schwele erklärte dann das weitere Vorgehen: Der Gemeinderat könne das gemeindliche Einvernehmen verweigern und den Bauantrag mit entsprechendem Vermerk an das Landratsamt weiter geben.
Die Behörde habe dann zu entscheiden. Das Thema wird den Gemeinderat sicher noch weiter beschäftigen.