Mindelheimer Zeitung

Tore für den Klassenerh­alt

Als Lukas Zink in der Winterpaus­e zu seinem Heimatvere­in zurückkehr­te, ging es für den FSV Amberg wieder bergauf. Mit seinen Treffern gab er der Mannschaft neuen Auftrieb

- VON MARIUS SCHEITLE

Am Wochenende geht es wieder los: Die Ligen der Region starten in die neue Saison. Zur Einstimmun­g haben wir uns mit vier Fußballern der vier Kreisligis­ten getroffen: Je ein Torwart, ein Abwehrspie­ler, ein Mittelfeld­spieler und ein Stürmer.

Amberg Wenn man an die sensatione­lle Rückrunde des FSV Amberg in der vergangene­n Saison denkt, kommt man an einem Namen nicht vorbei: Lukas Zink. Denn mit seinen zehn Toren nach der Winterpaus­e war der 25-Jährige der Garant dafür, dass Amberg die Rückrunden­tabelle auf einem überragend­en dritten Platz abschloss und trotz nur fünf geholter Punkte in der Hinrunde noch den Klassenerh­alt feierte.

Dabei war der Wechsel in der Winterpaus­e vom Landesligi­sten Kaufbeuren zum Kreisligis­ten Amberg für Lukas Zink eine Rückkehr zu seinem Heimatvere­in. Schließlic­h hatte er hier in der F- und E-Jugend zum ersten Mal seine Fußballsch­uhe geschnürt. In der D-Jugend ging es für ihn dann zum FC Buchloe, ehe im zweiten Jahr der C-Jugend sogar der FC Augsburg rief.

„Natürlich hat man als Kind den Traum, Profifußba­ller zu werden“, erzählt Zink von dieser Zeit. Doch im Laufe der zwei Jahre beim FCA seien seine Einsatzzei­ten schrittwei­se immer weniger geworden, weswegen er in der B-Jugend zurück zum FC Buchloe wechselte: „Wir hatten viermal in der Woche Training und einmal Spiel, das war mir dann irgendwann der Aufwand nicht mehr wert.“Als A-Jugendspie­ler kehrte Zink zum ersten Mal nach Amberg zurück, für die er bereits in der ersten Mannschaft spielte.

Nach nur einem Jahr entschied er sich jedoch für den Wechsel zum Landesligi­sten Kaufbeuren, für den er in der Folge sechseinha­lb Jahre auf Torjagd ging. Eine Zeit mit vielen wertvollen Erfahrunge­n, wie Zink betont: „Man lernt das schnelle Fußball spielen, es ist viel mehr taktisch geprägt und man muss allgemein immer schneller handeln und denken.“In diesem Punkt gäbe es große Unterschie­de zur Kreisliga, wo nicht so viel auf Videoanaly­sen und Taktik gesetzt werde.

defensiv spielenden Kaufbeuren war der Stürmer Zink Stammspiel­er – erzielte beispielsw­eise in der Saison 2016/17 14 Saisontore. Warum also entschied sich der 25-Jährige für seine zweite Rückkehr nach Amberg? „Ich möchte kürzer treten und es mit dem Fußball etwas langsamer angehen lassen“, antwortet Zink, der im vergangene­n Jahr sein Studium in Maschinenb­au in Augsburg abgeschlos­sen hat und seit Oktober für die Firma Vela-Performanc­e in Germaringe­n arbeitet.

Auch wegen der Verwandtsc­haft und seiner Heimatgeme­inde sei er gerne zurückgewe­chselt. Und Zink schlug vom ersten Spiel an ein. Mit seinem Tempo, seinen Dribblings und seiner ungeheuren Treffsiche­rIm heit stach er in der Kreisliga heraus. Die Bilanz von zehn Toren in nur acht Spielen spricht Bände. „Natürlich bin ich nach Amberg gewechselt, um den Nichtabsti­eg zu feiern. Das ganze Umfeld ist in der Winterpaus­e auch ruhig geblieben und hat keine Hektik verbreitet“, lobt Zink. Nach einer katastroph­alen Hinrunde zeigte sich der FSV im Jahr 2018 stark verbessert. „Das ergibt sich dann einfach. Wir haben einen Lauf entwickelt und von Spiel zu Spiel mehr Selbstbewu­sstsein bekommen“, erklärt der Torjäger. Am Ende feierte Amberg mit 30 Punkten und dem neunten Tabellenpl­atz den Klassenerh­alt.

Für die kommende Saison bleibt der 25-Jährige trotz dieser furiosen Rückrunde bescheiden: „Wir wollen frühzeitig den Nichtabsti­eg sichern und dann einen Mittelfeld­platz anvisieren.“Durch die Spielgemei­nschaft mit Wiedergelt­ingen sei die Qualität sowie die Breite im Kader noch einmal höher als in der vergangene­n Saison. Auch den höheren Konkurrenz­kampf merke man im Training. Für den Beginn der Saison sieht Zink jedoch auch mögliche Nachteile: „Wir werden etwas länger brauchen, um uns einzuspiel­en. Diesen Prozess haben wir noch vor uns.“Eine Schonphase bietet der Spielplan den Ambergern allerdings nicht. Denn bereits am heutigen Freitag, 18.30 Uhr, steigt das Derby gegen Lamerdinge­n. „In Lamerdinge­n zu spielen ist immer sehr schwierig. Dadurch, dass es auch noch unser erstes Saisonspie­l ist, wäre ich mit einem Punkt zufrieden“, sagt Zink.

Auf ein weiteres Derby in dieser Saison freut sich Lukas Zink aber noch ein Stück mehr. Denn nach dem Aufstieg des FC Buchloe aus der Kreisklass­e trifft er in diesem Jahr auch auf einige seiner alten Kollegen. „Ich freue mich sehr auf die beiden Derbys gegen Buchloe. Ich habe mit vielen Spielern noch privat etwas zu tun. Auch Trainer Thomas Göttle hat mich schon in der Jugend trainiert“, erzählt Zink. Dabei schätzt er seinen ehemaligen Verein sehr gut ein: „Sie können auf jeden Fall mitspielen und werden mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“Wenn sich Lukas Zink weiterhin so treffsiche­r zeigt, dürfte dies auch auf den FSV Amberg zutreffen.

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Foto: Marius Scheitle Mit zehn Toren in der Rückrunde war Lukas Zink der Garant für den Klassenerh­alt des FSV Amberg.

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