Von der Stromautobahn bis zur Steckdose zuhause
Die Lechwerke modernisieren für sieben Millionen Euro das Umspannwerk Buchloe. Bei Störungen sorgen Verbindungen zum Umspannwerk in Irsingen für Versorgungssicherheit
Wertachtal Der erste Kran ragt über dem Umspannwerk Buchloe in den Himmel und eine Baugrube ist gegraben, deren Aushub sich vor der Anlage türmt. Denn die Lechwerke Verteilnetz (LVN) will das Werk zwischen der Stadt und Lindenberg erneuern lassen. „Die Anlage stammt aus den 1960er Jahren und wird bis Frühjahr 2020 umfassend modernisiert, um auch künftig eine sichere und zuverlässige Stromversorgung im Großraum Buchloe zu gewährleisten“, erklärt Pressesprecher Ingo Butters.
Sollten Störungen im Leitungsnetz auftreten, dann gebe es auch Verbindungen zum Umspannwerk bei Irsingen und umgekehrt, um die Versorgungssicherheit aufrecht erhalten zu können.
Für die komplette Modernisierung der Einrichtung investiert die LVN rund sieben Millionen Euro. „Ausgetauscht wird die gesamte Primär- und Sekundärtechnik, also alle Eisenteile, Schalter, Isolatoren und Leiterseile innerhalb des Geländes sowie die gesamte Steuerungs-,
„Die Modernisierung ist notwendig, da das Werk bereits über ein halbes Jahrhundert alt ist“LEW Sprecher Ingo Butters
Schutz- und Leittechnik. Auch das Technikgebäude und das Schalthaus werden erneuert“, erläutert Butters. Das sei notwendig, da das Werk bereits über ein halbes Jahrhundert alt sei.
Obendrein soll die Anlage auch für neue Entwicklungen fit gemacht werden. Denn, da es inzwischen viele zusätzliche Stromquellen gebe, müsse auch die Kapazität erhöht werden, berichtet der Pressesprecher: „Da im Großraum Buchloe sehr viele Anlagen Strom aus erneuerbaren Energien in das Netz einspeisen, wird in dem Zuge auch die Leistungsfähigkeit im Umspannwerk erhöht: Statt zwei werden dort künftig drei Transformatoren eingesetzt“.
Keine Änderungen gebe es an den zuführenden und abgehenden Leitungen zum Umspannwerk.
Die Anlage ist Teil des regionalen Stromnetzes und wesentlich für die Versorgung im Großraum Buchloe In dem Werk werde Strom aus der 110-Kilovolt (kV)Hochspannungsebene auf 20-Kilovolt-Mittelspannung umgespannt. In Deutschland ist das Stromnetz unterteilt in Übertragungsnetze, die Höchstspannung transportieren, und Verteilnetze für Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung. „Die oft als Stromautobahnen bezeichneten Übertragungsnetze nehmen den in den Großkraftwerken produzierten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 oder 220 Kilovolt über lange Entfernungen zu den Verbrauchsschwerpunkten“, sagt Butters. Dagegen wird in den Verteilnetzen der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Der steigende Ausbau der erneuerbaren Energien wird zusätzlich ebenfalls auf dieser Ebene in das Übertragungsnetz zurückgespeist. Die Anlage in Buchloe bildet dabei wie auch Ortsnetzstationen und Trafohäuschen die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. „Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene komzuständig. patibel, indem sie die Spannung hoch- oder heruntersetzen“, berichtet Butters.
Zwei der drei dafür notwendigen neuen Transformatoren werden im kommenden Jahr in das Umspannwerk geliefert. Das sei erforderlich, da die Ertüchtigung während des laufenden Betriebes stattfinde und deshalb die Modernisierung nur abschnittsweise umgesetzt werden kann, sagt Butters: „Die Menschen in Buchloe sollen ja nichts davon merken und zuverlässig ihren Strom aus der Steckdose bekommen“.