Viel Gewieher um ein PS
Da haben unsere Nachbarn aber ganz schön gestaunt, als diese Woche ein Foto aus einem Zug der Österreichischen Bundesbahn die Runde machte und im Netz für viel Gewieher sorgte: Da war doch tatsächlich ein Mann mit Cowboyhut zu sehen, der gemeinsam mit einem ausgewachsenen Pferd die Dienste des öffentlichen Nahverkehrs in Anspruch nehmen wollte. Viele Alpenländler nahmen es mit Humor. „Man pferd wieder Bahn“kommentierte einer, ein anderer „Ferd schnell“. Und auch die Bahn bewies Sinn für Wortwitz und schrieb: „Zur Nachahmung nicht empFOHLEN“. Was jedoch den Transport des Kaltblüters betrifft, zeigten sich Bahn und Schaffner schlussendlich humorlos: Tier und Herrchen mussten aussteigen und aus dem Zugpferd wurde wieder ein Pferd.
Nun möchte man den österreichischen Eisenbahnern zurufen, sie könnten in solch einem Fall ruhig mal eine Scheuklappe zudrücken, von ihrem hohen Ross herunterkommen und die erhitzten Gestüter kühlen. Seid doch nicht so hengstlich, nur weil mal der Gaul mit einem Fahrgast durchgeht. Das Pferd wollte wahrscheinlich nach einem Parforceritt nur mal die Hufe hochlegen. Und ausprobieren, wie es sich anfühlt, nach Hause kutschiert zu werden – mit 3000 PS. Könnte man meinen. Doch in Wahrheit war das Ganze nur die Werbeaktion eines Pferdehofs in der Steiermark. Zugegeben: eine pferdammt gute.