Trixi, Murmel und viel mehr
Warum Tomatenfreund Fred Spicker ein Gewächshaus voller Lieblingssorten hat
Wer glaubt, dass Tomaten immer rund und rot sind, wird bei Fred Spicker eines Besseren belehrt. Er baut 40 Tomatensorten an – auch Trixi und Murmel.
Pfaffenhausen Wer die kleine Trixi kostet, erfährt, dass auch eine Tomate eine Delikatesse sein kann, so herrlich süß-fruchtig-aromatisch schmeckt sie. „Trixi“ist eine Cocktailtomatensorte, die Fred Spicker aus Pfaffenhausen in seinem Gewächshaus gepflanzt hat, zusammen mit etwa 40 weiteren Sorten. Außer „Trixi“wachsen dort runde Stabtomaten, Fleischtomaten und Eiertomaten,
„Murmel“wird so groß wie eine Johannisbeere
so teilt Spicker die Sorten ein. Im Garten gedeiht die „Murmel“(auch Johannisbeertomate genannt), eine winzige, rote Wildtomate aus Südamerika, die Alfred Spicker auch als „Urtomate“bezeichnet. Im Gewächshaus ranken sich „Oaxacan Jewel“, eine mexikanische Fleischtomate in gelb-oranger Färbung, „Landshuter Riese“, ebenfalls eine Fleischtomate, „Corbarino“, eine Eiertomate und „Sweet Million“eine Cocktailtomatensorte nach oben.
Damit zählt Fred Spicker nur ein paar Namen seiner Tomaten auf. Auf die Frage, ob das seine Lieblingssorten sind, antwortet er: „Alle Tomaten im Gewächshaus sind Lieblingssorten!“Denn er züchtet Tomaten schon seit 30 Jahren, 2003 oder 2004 standen etwa 1300 Jungpflanzen in kleinen Töpfen in seinem Gewächshaus, sein persönlicher Höchststand. In all den Jahren hatte Spicker verschiedene Sorten probiert, manche weiter gepflanzt, andere aussortiert und so sind eben nur noch Lieblingssorten übriggeblieben.
Er hat viele Gartenzeitungen studiert, bei ökologischen Saatgutzüchtern bestellt, immer nur samenechte Pflanzen verwendet, also Sorten, die man selber weiterzüchten kann. In diesem Sommer bei der Hitze und Trockenheit muss täglich gegossen
Ausgeizen, um die Pflanzen im Zaum zu halten
werden. „Zehn Liter für sechs Pflanzen müssen aber reichen,“so Spicker. Die jungen Pflänzchen düngt er mit Brennesselsud und einem Biodepotdünger mit Stickstoff, Phosphor und Kali.
Wichtig ist auch ein guter Boden. Diesen wertet der leidenschaftliche Gärtner mit Zuckerrohr-Melasse, Kompost und sogenannten effektiven Mikroorganismen auf. Während die Tomatenpflanze wächst, müssen immer wieder die Triebe zwischen den Blattachsen ausgebrochen werden. „Ausgeizen“nennt das. Damit wird verhindert, daß die Tomate sehr viele Triebe mit großer Blattmasse bildet und zu viele Früchte ansetzt, die dann aber unter Umständen nicht ausreichend versorgt werden können, klein bleiben und nur schlecht reifen.
Bevor Spicker in Pension ging, arbeitete er in Ettringen als Lehrer. lehrte er die Schüler, wie Blumen und Gemüse gesät und großgezogen werden. Kurz vor dem Muttertag wurden die Pflänzchen in Töpfen verkauft und der Erlös ging an eine karitative Organisation. Über die Jahre kam dabei eine Summe von über 10 000 Euro zusammen. Dafür erhielt er 1995 die SilSpicker berdistel unserer Zeitung. Heute arbeitet Fred Spicker auf seinem Acker, südlich von Pfaffenhausen mit Kartoffel-, Salat- und Gemüseanbau und im Treibhaus beim Wohnhaus mit den Tomaten. Und das, wie er sagt, weil es ihm gut tut: die Bewegung im Freien, in der Natur und an der frischen Luft. Er ernDamals tet jedes Jahr viel mehr, als er und seine Frau Carola verbrauchen können. Was übrig bleibt wird verschenkt.
Und so landeten Trixi und ihre leckere Verwandtschaft schon auf so manchem Teller in der Region und haben für geschmackliche Überraschungen gesorgt.