Nicht nur mit Speck fängt die Südtiroler Meile Gäste
Heute und morgen locken Kunsthandwerkermarkt und Spezialitätenmeile in die Innenstadt
Bad Wörishofen Lust auf Urlaub in Italien? Die 13. Südtiroler Meile in der Bahnhofstraße liefert einen Vorgeschmack auf Genießerferien im herbstlichen Süden. 20 Bauern und Kleinproduzenten bieten dort Spezialitäten aus ihrer Heimat an. Alois Hillebrand, Chef des Parkhotels „Residence“rief vor acht Jahren den Schlemmer-Parcours ins Leben und holte sich dazu die Stadt, die Sparkasse und die MZ ins Boot. „Bei einer Versammlung des Wirtschaftsforums haben wir uns überlegt, wie man die Kneippstadt um eine Attraktion bereichern kann“, erinnert sich Hillebrand
Gesagt, getan. Die Idee des Hoteliers trug reiche Früchte. Handwerkskunst und Kulinarik gehen seither zwei Mal im Jahr eine glückliche Ehe ein. „Mehr als 50 000 Besucher waren bisher auf der Spezialitätenmeile unterwegs und genossen südliches Flair“, erzählt Hillebrand. Die Gäste kamen mitunter von weit her. Aus München, Regensburg, Innsbruck und auch aus dem hohen Norden. „Das Einzugsgebiet der Meile wird immer größer“, freut sich der Gastronom.
Doch wie kam es, dass ausgerechnet eine Südtiroler Meile mitten durch Bad Wörishofen verläuft? Die Historie ist schnell erzählt. Alois Hillebrand ist ein typisches Südtiroler Gewächs und dort auch fest verwurzelt. „Schon als Bub habe ich auf Bergbauernhöfen gearbeitet und meine Liebe zu authentischen Produkten entdeckt“, informiert er. Was lag also näher, als auch Kurgäste und Einheimische im Kneippland mit den Besonderheiten seiner Heimat zu beglücken. Dazu zählen auch sechs Tiroler Hütten, deren Verkleidung und Schindeldächer von Bergbauernhöfen stammen und die Hillebrand selbst nach Wörishofen transportiert hat.
Keine Meile ist wie die andere. „Wir bieten jedes Jahr etwas Neues“, versichert Hillebrand. Wenn es also heute um 11 Uhr heißt „Bühne frei“für das Duo „Alpensunn“können die Gäste zwischen neuen Zelten flanieren, an traditionellen Stehtischen zu würzigem Käse, Schlutzkrapfen und anderen Gaumenkitzlern edle Weine verkosten, zünftiger Musik lauschen oder beim Baumstammnageln eine Runde Schnaps verlieren.
Gebratene Tauben fliegen ihnen nicht in den Mund. Speckknödel, saures Rindfleisch und Schlutzer tun es auch. Auch mit Speck will man Gäste fangen. Neu im kulinarischen Angebot sind heuer Nudeln mit Pfifferlingen. Und worauf es Alois Hillebrand, dem Iniator und Motor der erstmals bis zum Bahnhof verlängerten Schmankerl-Strecke besonders ankommt: „Dass Wörishofen und Südtirol näher zusammenrücken“.