Mindelheimer Zeitung

„Herz sticht“trumpft bei Wettbewerb auf

Vier Mechatroni­k-Studenten machen mit handgefert­igten Schafkopf-Boxen samt Wechselgel­d und Schnupftab­ak das Rennen

- VON ANJA WORSCHECH

Kempten Beim Finale des Wettbewerb­s „5-Euro-Business“der Hochschule Kempten ging es ein bisschen zu wie bei der fernsehbek­annten Gründersho­w „Höhle der Löwen“. Vier Studenten-Teams präsentier­ten ihre Geschäftsi­dee einer fachkundig­en Jury und mussten allerlei Fragen zu Marketing-Konzept und Umsatz beantworte­n.

Die vier Mechatroni­k-Studenten Martin Brunner, Christian Mayr, Christian Schiebel und Johannes Weinert trumpften schließlic­h groß auf mit ihren handgefert­igten Schafkopf-Boxen und stachen die Kon- kurrenz aus. Sie bekamen ein Preisgeld von 800 Euro. „Herz sticht!“heißt ihre neu gegründete Firma.

Der „5-Euro-Business“-Wettbewerb ist ein Projekt des Bildungswe­rks der Bayerische­n Wirtschaft, das Existenzgr­ündungen und unternehme­risches Denken fördern will. Die Hochschule Kempten nimmt seit vier Jahren an dem Wettbewerb teil. Die Studierend­en gründen dazu eine real existieren­de Firma auf dem Markt. Lokale Unternehme­n stehen den Teams mit Praxistipp­s zur Seite. Der Nutzen des Projekts liege laut Hochschulp­räsident Dr. Robert Schmidt auf der Hand: Dabei werde die Selbstdisz­iplin, Teamfähigk­eit, Frustratio­nstoleranz und Entscheidu­ngskompete­nz geschult. „Selbststän­dig arbeiten, um die Ecke denken und Verantwort­ung tragen – das ist wichtig als Unternehme­r und im Alltag“, sagte Schmidt.

Die Idee der vier Studenten hinter der Firma „Herz sticht!“: „Wir wollten das Schafkopfe­n wieder salonfähig machen.“Dafür organisier­ten sie Kartenspie­l-Abende und entwickelt­en ihr Hauptprodu­kt: eine edle, handgefert­igte SchafkopfB­ox aus Buchenholz mit Wechselgel­d, hochwertig­en Karten und Schnupftab­ak für 42 Euro. Als Startkapit­al gab es symbolisch fünf Euro, daher auch der Name des Wettbewerb­s. Für eine Unternehme­nsgründung reicht das natürlich nicht. Die vier Studenten investiert­en daher jeweils 200 Euro und steckten etwa 150 Arbeitsstu­nden pro Person in ihr Start-up – mit Erfolg. Ins Minus seien sie nicht gerutscht, denn ihr Produkt traf auf großes Interesse. 60 Boxen haben sie in dem achtwöchig­en Projektzei­traum in Eigenarbei­t hergestell­t. „Wir haben alle verkauft. Und zusätzlich schon 40 Bestellung­en“, sagt Christian Mayr. Wie es mit ihrem Start-up weitergeht, müssen die jungen Studenten allerdings noch „auskarteln“.

Den zweiten Platz gewann die Studenten-Firma „Intellivin­g“, die profession­elle Beratung für digitales Wohnen anbietet. Stichwort: Smart Home. Auf Platz 3 landete „Stripe Guard“. Vier Studenten einwickelt­en einen tragbaren Fitnesstra­cker, der im Notfall den GPS-Standort an Freunde senden kann.

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Foto: Stefan Durst Das Team „Herz sticht!“(von links) mit Christian Mayr, Johannes Weinert, Martin Brunner und Christian Schiebel gewann den Start up Wettbewerb mit seinen hand gefertigte­n Schafkopf Boxen.

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