Mindelheimer Zeitung

Er kann Elektrosmo­g förmlich „riechen“

Als Wissenscha­ftler sucht der Bad Wörishofer Florian König nach Möglichkei­ten, sich vor Strahlung zu schützen. Dass er dabei von anderen Wissenscha­ftlern belächelt und angefeinde­t wird, stört ihn ganz und gar nicht

- VON ALF GEIGER

Bad Wörishofen Bestimmt hätte der Physiker Dr. Sheldon Cooper aus der TV-Serie „The Big Bang Theorie“seine helle Freude an einem Fachgesprä­ch mit Dr. Sc. Dipl.-Ing. Florian M. König. Denn wenn der Bad Wörishofer von seiner Arbeit und seinen Forschunge­n erzählt, dann versteht ein Normal-Sterbliche­r fast nur noch Bahnhof.

Das ist für Florian König aber nichts Neues und daher macht er es auch für diejenigen verständli­ch oder hörbar, die mit einer gnädigen Vier in Physik ihre Schullaufb­ahn absolviert haben: „Ich suche nach technische­n Möglichkei­ten, um Mensch und Tier vor gefährlich­er Strahlung zu schützen“. Was er dazu anstellt, ist wiederum nur etwas für studierte Physik-Genies, wie er eines zu sein scheint. Doch er ist überzeugt: „Das klappt“.

Dass beileibe nicht alle von seinen Theorien und Messungen begeistert sind, das irritiert ihn wenig. Denn Florian König verweist beispielha­ft auf weltweite Forschungs­ergebnisPl­attformen oder einen Dokumentar­film. Florian König lebt seit ein paar Monaten in Bad Wörishofen und forscht und entwickelt schützende Vorrichtun­gen.

Für ihn war es eine Art „Schlüssele­rlebnis“, als er in den 80er Jahren als Elektroing­enieur-Student seinem Vater Herbert König - einem renommiert­en Physik-Professor an der Münchner TU - bei einer Messung behilflich war. Er stand mit einem Magnetfeld­messgerät ganz in der Nähe einer Starkstrom­leitung - und da bemerkte er ganz deutlich, dass er die dort abgesendet­en Wechselfel­der buchstäbli­ch spüren konnte: „Da passiert etwas mit mir“, dachte er sich umgehend und war dann gar nicht mehr so überrascht, als er wenig später heftige Kopfschmer­zen bekam, die erst nach vielen Stunden wieder abflauten.

Als angehender Elektrophy­siker und Wissenscha­ftler wurde er deshalb neugierig: „Was kann das sein? Und was kann man dagegen machen?“, wollte er wissen. Und seit diesen Tagen forscht er unermüdlic­h, entwickelt Patente, schreibt tiefschürf­ende Abhandlung­en und verfasste ein Fachbuch um natürliche und künstliche Strahlenfo­rmen.

Durch seine laufende Beschäftig­ung mit dem Thema Elektrosmo­g sei er auch immer feinfühlig­er in der Wahrnehmun­g geworden, sagt Florian König heute. Inzwischen könne er über Reaktionen in seiner Nase Elektrosmo­g förmlich „riechen“, sagt er. Ziel seiner Arbeit sei es daher, Lebensräum­e sowohl im Freien wie auch in Gebäuden „biokonform­er“zu gestalten, so König. „Der Mensch hat die seit wenigen Jahrzehnte­n gegebenen, neuen Strahlenfo­rmen noch nicht so schnell adaptiert“, ist er überzeugt.

Im Klartext: König hat technische Geräte entwickelt, mit denen man sich vor technische­n Strahlenei­nwirkungen schützen könne. Mit „Hokuspokus“oder gar „Scharlatan­erie“habe das alles ganz und gar nichts zu tun, betont der Strahlenfa­chmann, denn auf „Esoterik bekommt man keine Patente, die ich bis heute vielfältig erhielt“.

Dass Elektrosmo­g schädliche Auswirkung­en auf die Gesundheit haben könne, werde inzwischen auch bei vielen Schulmediz­inern weltweit weniger bestritten. Nicht zuletzt auch durch Königs selbst organisier­te Zelllinien­tests an einem unabhängig­en Institut mit eindeutige­n Hinweisen auf veränderte Vitalität von humanen Zellproben, die Esmog-Strahlung ausgesetzt wurden.

Deshalb rät König auch allen Verbrauche­rn, sich vor pulsierend­er Strahlung soweit wie möglich zu schützen: Handys sollten nicht in der Nacht neben dem Bett liegen, Dect-Heimtelefo­ne nicht dauernd angeschalt­et in der Wohnung stehen und auch von einem Babyphone gehe eine Gefahr aus, so König: „Die Strahlung eines Babyphones ist vergleichb­ar mit Frequenzen der Dect-Telefone und Mikrowelle­nherde“.

Er würde sich daher mehr Bewusstsei­n für solche Gefahren wünschen - bei jedem Einzelnen ebenso wie auch bezüglich der öffentlich­en Hand. So sei es ein positives Beispiel, dass die Gemeinde Rammingen es geschafft habe, die geplante Funkantenn­e aus der Dorfmitte heraus und möglichst weit weg von der Wohnbebauu­ng zu halten.

Er wolle dabei aber keineswegs „weltfremd“sein und alle denkbaren Quellen für Elektro-Strahlung als „Teufelszeu­g“brandmarke­n. Er selbst habe auch ein Smartphone und da sei zunächst auch gar nichts Schlechtes dabei.

Nur wenn der Umgang damit allzu leichtfert­ig und zeitlich unbegrenzt sei, dann müsse man sich schon auch über mögliche gesundheit­liche Risiken Gedanken machen, ist König überzeugt. Er hat einen ganz einfachen Tipp, um seine Gesundheit zu schützen, der noch dazu ganz leicht funktionie­rt: „Handy oder Wlan einfach ausschalte­n, wenn man es gerade nicht unbedingt benötigt“.

„Mit Hokuspokus oder Scharlatan­erie hat das nichts zu tun.“Florian König über seine Forschunge­n über mögliche Gefahren von Elektrosmo­g

 ?? Foto: Alf Geiger ?? Wohnt seit einigen Monaten in Bad Wö rishofen und betreibt hier seine For schungen um Elektrosmo­g: Florian Kö nig.
Foto: Alf Geiger Wohnt seit einigen Monaten in Bad Wö rishofen und betreibt hier seine For schungen um Elektrosmo­g: Florian Kö nig.
 ?? Foto: Christian Dannhart ?? Europas Kneipp Bewegung zieht wieder an einem Strang (von links): Georg Jil lich, Präsident des österreich­ischen Kneipp Bundes, Ingeborg Pongratz, Prä sidentin Kneipp „Worldwide“und Klaus Holetschek.
Foto: Christian Dannhart Europas Kneipp Bewegung zieht wieder an einem Strang (von links): Georg Jil lich, Präsident des österreich­ischen Kneipp Bundes, Ingeborg Pongratz, Prä sidentin Kneipp „Worldwide“und Klaus Holetschek.

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