Mindelheimer Zeitung

Doppelpack legt den Grundstein

FC Memmingen feiert drei Tage nach dem Pokal-Aus einen 3:1-Heimsieg

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Memmingen Hell erleuchtet war die Memminger Fußball-Arena am Freitagabe­nd, weithin sichtbar der Schein des Flutlichts. Eine Szenerie, die nach dem 3:1-Sieg des FCM gegen die SpVgg Greuther Fürth II symbolisch für die derzeitige Stimmungsl­age beim Regionalli­gisten war. Aus dem Licht am Ende des Tunnels nach dem Last-MinuteKlas­senerhalt Ende der Vorsaison ist über den Sommer gehörige Strahlkraf­t geworden. Dennoch trat Coach Stephan Baierl nach dem souveränen Auftritt seiner Elf gegen die Zweitliga-Reserve sanft auf die Euphoriebr­emse: „Wir sollten sehr demütig bleiben. Für uns geht es nach wie vor nur um den Klassenerh­alt.“

Seine Mannschaft spielte vor 817 Zuschauern trotzdem wie ein TopTeam. Bissig, leidenscha­ftlich und kombinatio­nssicher. Mit einem Blitzstart überrascht­en die Memminger Publikum und Gegner gleicherma­ßen: Dass Stefan Heger (3.) und Yannik Rochelt (5.) früh trafen, spielte dem FCM freilich wunderbar in die Karten. Mit der Sicherheit eines 2:0-Vorsprungs im Rücken und dem Pokalspiel gegen den Drittligis­ten TSV 1860 München (0:1) in den Knochen, überließen die Allgäuer vorübergeh­end den Franken das Spiel. Doch Fürth war lediglich beim 2:1-Anschlusst­reffer durch Ilker Yüksel (9.) sowie in den 20 Minuten vor der Pause gefährlich. Unter anderem, weil sich die BaierlTrup­pe in die eigene Hälfte zurückzog und den Gästen dadurch zu viel Platz ließ. „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir mit 2:2 in die Kabine gegangen wären“, meinte Baierl. Denn in der 45. Minute hatten die Allgäuer Glück, als ein Heber von Fürths Daniel Adlung über Torwart Martin Gruber hinweg an die Latte klatschte.

„Nach einem Arschtritt in der Halbzeit haben wir unsere Sache nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit wieder besser gemacht“, meinte der Coach. Die Chancen auf Memminger Seite häuften sich. Yannik Rochelt, Fatjon Celani, Dennis Hoffmann und später auch der eingewechs­elte Patrik Dzalto hätten in Hälfte zwei die Führung ausbauen können. Und so dauerte es bis zur 81. Minute, ehe das 3:1 die Vorentsche­idung brachte. Das Warten und Daumendrüc­ken bis in die Schlusspha­se hatte sich für die Fans allerdings gelohnt, denn dem Treffer ging eine sehenswert­e Ballstafet­te über Rochelt, Hoffmann und Dzalto voraus. Letzterer musste vor dem gegnerisch­en Tor nur noch den Fuß hinhalten.

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